Bottrop. Die Bottroper Gastro-Meile entwickelt sich weiter. Jetzt gesellt sich das Musikformat Gambrinusbühne hinzu. Es muss sich noch herumsprechen.

Erfrischende Getränke, leckeres Essen und gute Musik. Eine Kombination, die einen entspannten und unterhaltsamen Abend verspricht. Eine Kombination, die nun des Öfteren auf der Gastromeile in Bottrops Innenstadt zu finden ist. Auf der Gambrinusbühne, direkt neben dem Wahrzeichen der Gladbeckerstraße, treten in regelmäßigen Abständen Künstler auf. Am Mittwochabend greift das Künstler-Duo „Don & Ray“ zu seinen Instrumenten. Rainer Lipski sitzt am Klavier, Norbert Hotz steht am Kontrabass. Mit „Tipitina“, feinstem New-Orleans-Jazz, beginnt die weit gesteckte musikalische Reise des Abends. Ein Erlebnis für alle Sinne.

„Eine super Idee. Das sind ganz tolle kulturelle Angebote. Die gesamte Gastro-Meile ist toll geworden“, lobt Besucherin Marina Ewert. Ihr gefällt, dass hier ein gemischtes Publikum angesprochen wird. Zusammen mit ihren Begleitern Sabine Sigetti und Martin Thur genießt sie ein kühles Blondes im Bierhaus.

Die lokale Gastromeile hat inzwischen einiges zu bieten

Den Abend mit Musik von der Gabrinusbühne ausklingen lassen - das findet durchaus sein Publikum. Viele meinen, dass sich das neue Format erst noch herumsprechen muss.
Den Abend mit Musik von der Gabrinusbühne ausklingen lassen - das findet durchaus sein Publikum. Viele meinen, dass sich das neue Format erst noch herumsprechen muss. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auf der Gladbecker Straße hat sich in den letzten Jahren vieles getan. Restaurants, Bars, Cafés und Kneipen laden dazu ein, sich verwöhnen zu lassen. Sei es ein edler Tropfen in der Weinbar „Il vinaio“, ein kühles Bier im Bierhaus oder Stadtcafé, der Kaffee oder Aperol im „Corretto“ - die lokale Gastro-Meile hat einiges zu bieten. Jetzt ergänzt die Gambrinusbühne die kulinarische Vielfalt mit ausgewählter Live-Musik.

Während rhythmische Klänge über die Gladbecker schallen und fast so etwas wie New-Orleans-Feeling in die Innenstadt zaubern, bleiben immer wieder Menschen stehen, lauschen oder setzen sich, um Getränke oder Essen zu bestellen. So auch Martin und Jutta Schindler. Das Paar genießt den Abend in der Weinbar „Il vinaio“. Geradezu genial finden sie das neue Format. „Nur könnte es etwas mehr Publikum vertragen.“

An dem Format muss noch gefeilt werden, finden einige Besucher

Das wünschen sich auch Doris Verfürth und Elfriede Homberg, die den Tag im Café Corretto ausklingen lassen. „Es ist schwer. Die Stadt gibt sich viel Mühe, und ein Anfang ist ja auch schon gemacht. Es muss aber noch daran gefeilt werden“, beschreiben sie die ihren Eindruck. „Wir lieben Musik. Deswegen sind wir hier. Und es ist zudem noch so nah.“ Dass der große Erfolg an diesem Abend ausbleibt, könne daran liegen, dass der Termin für die Veranstaltung besser gelegt sein könnte, meinen sie. „Wer morgens auf den Markt geht, fährt selten abends nochmal in die Stadt.“ Ein Freitag oder Samstag würde sich für die berufstätige Masse besser eignen. Beide sind jedoch froh zu sehen, dass die Veranstalter nicht aufgeben, sondern die richtige Richtung ansteuern.

Georg Louven-Schumacher, Inhaber des Stadtcafés, das sich unmittelbar neben der Gambrinusbühne befindet, sieht das Format in der Entwicklungsphase. Es sei im Moment eben auch noch stark davon abhängig, wer auftrete. „Einige Künstler bringen ihre Fans gleich mit. Dann ist natürlich mehr los.“

Die nächste Gambrinusbühne gibt es in knapp zwei Wochen

„Wenn sich das mehr herumspricht, dann kommen bestimmt auch mehr Leute“, meint auch Emrah Durdu vom Café Corretto. Vor zwei Wochen wäre es schon einmal voller gewesen, und für Mittwoch, 28. August, dem nächsten Live-Event auf der Gambrinusbühne, seien auch schon zahlreiche Reservierungen gemacht worden. Auftreten wird dann Sir Jesse Lee Davis von 18 bis 21 Uhr.

Entwicklung der Gladbecker wird vielfach geschätzt

Die Entwicklung der Gladbecker Straße und die Rückmeldungen, die Corretto-Betreiber Emrah Durdu zu Ohren kommen, beschreibt er als positiv. „Die Leute fragen mich, was hier noch alles in den nächsten Monaten für Geschäfte eröffnen.“ Aber die Bottroper müssten weiter mitspielen. „Ich habe oft den Eindruck, dass viele lieber ins Centro oder nach Essen fahren, anstatt in Bottrop auszugehen.“