Bottrop. Lkw dürfen eigentlich nicht durch Ebel fahren. Viele Fahrer halten sich aber nicht an dieses Verbot. Die AfD verlangt auch schärfere Kontrollen.

Mehr Geschwindigkeits- und Anliegerkontrollen in Ebel sind aus Sicht der AfD unumgänglich. Die Kontrollen sollten zwingend zur Hauptverkehrszeit zwischen 6.30 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 16 Uhr und 18 Uhr stattfinden. Das Aufstellen der Verbotsschilder für Lkw reichen nicht aus. Daher fordert die AfD den Einbau von Einfahrtssperren in Ebel, die zwar Busse passieren lassen, aber Lkw ab einer gewisser Höhe nicht mehr.

Auf Jahre eine Baustelle

Die Ebel wird auf Jahre zur Baustelle. Denn in dem Ortsteil wird die über 60 Jahre alte Kanalisation erneuert. Die Arbeiten sollen bis 2021 dauern. Darüber hatten Vertreter der Stadtverwaltung die Anwohner zuletzt auf einer Bürgerversammlung im April informiert.

Mit der Erneuerung der schon seit Jahren gesperrten Berne-Brücke soll im zweiten Quartal des Jahres 2020 begonnen werden. Fertig sein soll sie dann im Herbst 2021.

Bei einem Rundgang durch den Ortsteil hatten AfD-Vertreter beobachtet, dass an sämtlichen Einfahrten Verkehrsschilder anzeigen, dass eine Durchfahrt für Lkw verboten ist - ausgenommen sind Anlieger bis 3,5 Tonnen. In fast allen Wohnstraßen von Ebel sei das Tempolimit auf 30 km/h beschränkt. „Die Ein- und Durchfahrtsverbote und die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden von den allermeisten Verkehrsteilnehmern jedoch schlicht ignoriert“, beklagt AfD-Sprecher Patrick Engels.

Straßen sind für so viel Lkw-Verkehr nicht ausgelegt

Erschwerend kommen die Sperrung der maroden Brücke über die Berne und seit Mai die Dauerbaustelle an der Ecke Bahnhofstraße/Ebelstraße hinzu. Diese Baumaßnahme soll eigentlich im Oktober 2019 beendet werden. „Dies wird die bauausführende Firma, die es bislang gerade einmal geschafft hat, ein Loch zu machen, allerdings nicht schaffen“, befürchtet der AfD-Sprecher.

Die gesperrte Berne-Brücke im Bottroper Stadtteil Ebel - so sah es dort schon im Frühjahr 2017 aus.
Die gesperrte Berne-Brücke im Bottroper Stadtteil Ebel - so sah es dort schon im Frühjahr 2017 aus. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die beiden Umleitungen, die es seit der Sperrung der Brücke und dem Beginn der Kanalarbeiten gebe, führten in den Ebeler Wohnstraßen vor allem in der Hauptverkehrszeit zwischen 17 und 19 Uhr regelmäßig zu einem Verkehrschaos. Die Straßen seien für so viel Verkehr gar nicht ausgelegt. Die Anwohner parkten ihre Autos in den Wohnstraßen versetzt, um den Lkw die Durchfahrt zu erschweren oder unmöglich zu machen. „Die Idee an sich ist ja gar nicht so verkehrt, führt aber leider dazu, dass das Verkehrschaos nur verlangsamt wird“, meint Patrick Engels.

Auch der SPD-Ortsverein Süd hatte vor nicht ganz einem Jahr wegen der Folgen der langen Sperrung der Berne-Brücke Bürger und Vertreter der Stadtverwaltung schon zu einem Rundgang eingeladen, um die Lage in Ebel kritisch zu erörtern.