Bottrop . Das Angebot war früh ausgebucht: Im Mehrgenerationenhaus entdecken Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren diese Woche ihre Kreativität.
Es sind Sommerferien in Bottrop. Für Schulkinder eine Zeit, in der sie einfach nur Spaß haben und Freunde treffen können, Ideen ausleben. Für die Kreativen unter den Jugendlichen oder solche, die ihre Kreativität erst noch entdecken wollen, veranstaltet das Mehrgenerationenhaus in Bottrop zum siebten Mal eine kreative Ferienwoche.
Handwerkliches Geschick kommt nebenbei
Das Angebot richtet sich speziell an Mädchen im Alter von ca. 12-16 Jahren und war dieses Jahr rasch ausgebucht. Täglich von 11 bis 16 Uhr treffen sich die Jugendlichen im Mehrgenerationenhaus an der Martinskirche, um zusammen verschiedenen Aktivitäten nachzugehen. Von Montag bis Mittwoch können die Mädchen ihren Ideen freien Lauf lassen. Sie haben die Möglichkeit nach Belieben zu Nähen, Pinnwände, Schwedenstühle und Tische zu basteln und dabei ganz nebenbei handwerkliches Geschick zu erlernen. „Die Kinder entwickeln eigene Ideen und vermischen sie auch“, schildert Daniela von Bremen, Leiterin der „cAsA“ und des Mehrgenerationenhauses ihre Erfahrung mit dem Projekt.
So sitzt zum Beispiel Mira gerade an der Nähmaschine, um eine Tasche für ihre Mutter zu fertigen, mit der sie dann Kuchen und ähnliches transportieren könne, während die Freundinnen Stella und Marie bereits zwei Freundschaftskissen angefertigt haben. Nun tackern sie konzentriert bunte und gemusterte Stoffe auf ihre Leinwände, die später zu Pinnwänden werden.
Nähen lernen geht schnell
Das Nähen mit der Nähmaschine oder auch der Umgang mit Tacker, Pinsel und Farbe, den die Kinder scheinbar mühelos beherrschen, haben die meisten erst dort gelernt. Unter der Anleitung von Daniela von Bremen, Brunhilde Wallenfang, Sabine Wegenhorst und Zahide Berbero werden aus bunten Stoffen, Knöpfen, Bändern und Garn kleine Kunstwerke. „Wir nehmen die Kinder nur anleitend an die Hand. Arbeiten tun sie selbstständig“, berichtet Daniela van Bremen. Die Jugendlichen lernen, was es heißt Arbeit in ein Projekt zu stecken.
Aus Kabeltrommel wird ein Tisch
Auch Ernestina, die draußen vor dem Martinszentrum, unterstützt von Michael Porwol, aus alten Kabelrollen Tische bastelt, kann das nur bestätigen. Akribisch beklebt sie ihre Kabelrolle mit rotem Geschenkpapier und Kleister. Es soll ein Tisch für ihr Zimmer werden. In ihrer Lieblingsfarbe: Rot. Das passe so gut zu den Möbeln.
„Eigentlich kann ich nicht lange an einer Sache sitzen, aber das macht mir irgendwie Spaß“, so Ernestina. Sie ist nun schon das 3. Mal dabei in der kreativen Ferienwoche. Das aus Albanien stammende Mädchen, welches noch vor ein paar Jahren gar kein Deutsch konnte, hat sich schnell eingelebt und Anschluss gefunden. Offen für andere Kulturen zu sein, auch dieses Ziel verfolgt die Projektwoche, die immer 16 Jugendliche zusammenbringt. Daniela von Bremen finde dabei immer die richtige Motivation für die Kinder, erzählt Michael Porwol, der selber mit viel Engagement als Helfer dabei ist.
Zum Abschluss ins Spaßbad
Am Donnerstag steht dann Kochen auf dem Programm. Die Mädchen stellen ihr eigenes Menü zusammen, das Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch enthält. Dafür teilen sie sich in kleine Gruppen auf und gehen einkaufen. Nachdem die Mädchen dann Köchinnen fleißig den Kochlöffel geschwungen haben, wird das Ergebnis an einem schön gedeckten Tisch serviert und zusammen verspeist. Am Ende wird noch gemeinsam gespült. „Für manche ist das eine ganz neue Erfahrung“, erzählt Daniela von Bremen. Am Freitag ist ein Ausflug ins Spaßbad Atlantis in Dorsten geplant. Bei dem Wetter genau das Richtige, freuen sich die Mädchen. Eine Woche voller kreativer Ideen wird dann hinter den Jugendlichen liegen. Eine Woche voller Spaß, in der viel gelacht wurde. Eine Woche, in der die Jugendlichen sich selbst weiterentwickeln, neue Fähigkeiten erlernen und neue Freundschaften knüpfen konnten.