Bottrop. . Zur Extraschicht stiegen am Samstag Hunderte von Besuchern auf das Bottroper Haldenplateau. Schon der Weg dorthin lieferte zahlreiche Events.
Das Wahrzeichen Bottrops wurde bei der Extraschicht am Samstag zur Bühne. Unter dem Tetraeder-Stahlgerüst schwebten Artisten der Sol’Air Company an weißen Tüchern in luftiger Höhe. Die einzigartige Performance wurde von vielen hundert Besuchern bejubelt, die kurz zuvor den eindrucksvollen Sonnenuntergang hinter den Halden bewundert hatten.
Seltsamen Wesen konnte man auf dem illuminierten Hochplateau begegnen. Eine Herde sich selbstständig bewegender Maschinenwesen aus alten Fahrradteilen sorgte für staunende Aufregung. Auch Begegnungen und Schnappschüsse mit „historischen Persönlichkeiten“ wie Charlie Chaplin, Marilyn Monroe oder Frank Sinatra wurden möglich.
Schon der lange Aufstieg gerät zum Event
Schon der lange Aufstieg geriet zum Event. Überall begegneten die Gäste dem Motto Bottrops „Im Wandel der Zeit“. Augenfälliges Symbol waren die vielen alten Uhren am Wegesrand. In jeder Biegung erwartete die Besucher ein neues Ereignis. Zu bekommen waren etwa Weissagungen von zwei Frauen mit Tarotkarten oder Lebensweisheiten wie „Wer im Glashaus sitzt, sollte sich im Dunkeln ausziehen“.
Schauspieler Peter Trabner verwickelt in Gespräche
Der aus dem „Tatort“ bekannte Schauspieler Peter Trabner verwickelte Besucher an seinem Wohnmobil in Dialoge über damals, heute und morgen. Ein junger Mann am Schreibtisch mit Wahlscheiben-Telefon schrieb einige Zeilen auf seiner alten Reiseschreibmaschine. Eine Mutter erklärte das ihrem Kind: „Das hat man früher benutzt, als es noch keine Computer gab.“
Bei Glockengeläut setzen Beschimpfungen ein
Die „Zeitmaschine“ eines jungen Mannes sah eher aus wie ein defektes Fahrrad mit Wecker auf dem Gepäckträger. Für einen Cent bekam man Selbstbewusstsein in Form von Komplimenten. Wer trotz der Warnung eine Glocke betätigte, musste sich beschimpfen lassen.
Die „Wallfahrer“ boten eine mysteriöse Show mit Zauberei, Grusel und Comedy vor einer „Mad Max“-Endzeitkulisse. Die Berliner „Razzzunes Beatbox“ erzeugten mit ihren Stimmen am Mikro ganze Klangwelten. Der Stoßseufzer einer älteren Dame am Ende des Aufstiegs: „Anstrengend, aber es hat sich gelohnt.“
Das finale Feuerwerk musste abgesagt werden. Die Gefahr eines Waldbrandes war zu groß.
Am Eingang gab’s das Jubiläumsbier
Mit 50 Spielorten in 24 Städten vom Moers bis Hagen gehört die Extraschicht wieder zu den herausragenden Events der Metropole Ruhr. 150 Shuttle-Busse transportierten die Besucher von Spielort zu Spielort.
Unter der Überschrift „Dem Bottroper sein neuer Kumpel“ konnten die Besucher am Eingang zum Haldenaufstieg übrigens das Jubiläumsbier „Kumpel Prosper“ probieren.