Bottrop. Auf der Bottroper Halde Haniel geht die Musikrevue “Mixtape“ über die Bühne. Die Besucher gehen mit den Hits der 80er Jahre auf eine Zeitreise.

Ein „Mixtape“ war ein typisches Produkt der 80er Jahre, ein Zusammenschnitt von Lieblingsmusik auf kleinen Kassetten. Mixtape ist auch der Titel der Open Air Musikrevue in der am Freitag nicht ganz ausverkauften Bergarena auf der Halde Haniel. Er lieferte einen Querschnitt durch die bewegte Musikszene des Jahrzehnts, von der Neuen Deutschen Welle bis Genesis und Punkrock.

Ein Außerirdischer eröffnete den musikalischen Teil des Abends: Bei Codo „aus der Sternenmitte“ zog das Publikum sofort textsicher mit. Rockig ging es mit Bon Jovi, Madonna und Dire Straits weiter. Ein langgezogenes „Ohhhh“ raunte durch die Arena, als die ersten Takte von „99 Luftballons“ ertönten. Ein roter herzförmiger Ballon schwebte am Ende zum blauen Himmel.

Das Programm schafft einfach gute Laune

Die Besucher erlebten ein buntes, lautes, gute Laune schaffendes Programm mit exzellenten Stimmen, akrobatischen Tanzeinlagen und authentischen Kostümen. Einige Sänger müssen neue Umzieh-Rekorde aufgestellt haben, wenn sie blitzschnell in die fantasievollen Kreationen schlüpften. Es ging Schlag auf Schlag, zum Verschnaufen blieb keine Zeit.

AC/DC, Sting, Deep Purple, Billy Idol oder Rolling Stones.

Die Band lieferte einen musikalischen Höhepunkt nach dem anderen, sei es beim umjubelten „Sweet child o` mine“ (Guns n` Roses) oder Songs von AC/DC, Sting, Deep Purple, Billy Idol oder den Rolling Stones. Frenetisch gefeiert wurde auch „Born in the USA“ von Bruce Springsteen, bei dem das Publikum ebenso gern mitperformte wie bei „Let`s dance“ von David Bowie. Stimmungsvoll wurde es bei „What a Feeling“ oder Rio Reisers „Junimond“.

Die Lieder sprechen für sich

Dabei kam die Aufführung ganz ohne gesprochene Sprache aus, die Lieder sprachen für sich, ein Leuchtband über der Bühne mit Cola-Automat, Telefonzelle und Friedenstaube lieferte Titel und Interpret und einige zusätzliche Zitate aus der der damaligen Zeit. Fast vergessene Wörter des Jahres wie „Robbensterben, Ellbogengesellschaft oder Heißer Herbst“ demonstrierten die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Langanhaltender Applaus und „Standing Ovations“ belohnten die Künstler. Das begeisterte Publikum „erzwang“ gern gegebene Zugaben.

Die Bergarena ist mit nichts zu vergleichen

Der musikalische Leiter Tankred Schleinschock vom Westfälischen Landestheater wusste von der Besonderheit der Spielstätte. „Das Amphitheater ist mit nichts zu vergleichen. Das Publikum ist dicht dran und macht den Reiz aus. Die Leute wollen sich unterhalten und unterhalten werden. Wir tragen unseren Teil dazu bei“, erläuterte Schleinschock. Der Regisseur wollte, dass mit der Revue das Zeitgefühl der 80er wie ein musikalischer Liebesbrief rüberkommt. Er habe bewusst die 43 Titel nicht chronologisch angeordnet, sondern seinem Ensemble angepasst.

<<<Info>>>

Kulturamtsleiter Andreas Kind bedauerte, dass die Vorverkaufszeit so kurz gewesen sei. Er war froh, dass die Veranstaltung nach langen Gesprächen überhaupt stattfinden konnte und die RAG wieder im Boot sei als Mitorganisator und Sponsor Jetzt sei es die Aufgabe, die Veranstaltung auf der Halde für die Zukunft abzusichern, wobei sich Kind sehr zuversichtlich zeigte.

Weitere Aufführungen sind noch am 2. und 3. Juni jeweils um 20 Uhr. Restkarten sind noch erhältlich im Kulturzentrum oder im WAZ-Leserladen.