Bottrop. Der Wasserversorger RWW gibt das Stichwort und die Räumlichkeiten. Die Akteure vom Bottroper Künstlerbund lassen sich inspirieren.

Schon am Eingang fällt das großformatige Bild „Nachts im Landschaftspark Du-Nord“ von Monika Kirsch auf. Die imposante Industriekulisse weist mit vielen farbigen Lichteffekten auf das Thema hin. Die diesjährige Ausstellung des Kunstgemeinschaft Bottrop trägt den anspruchsvollen Titel „Glanzlichter“. Den Titel hatte der regionale Wasserversorger RWW vorgeschlagen. Er stellt auch den Ausstellungsraum. 23 Künstler haben sich mit 55 Bildern und einer Skulptur beteiligt.

Monika Kirsch (2. Vors. der Kunstgemeinschaft) in der Ausstellung „Glanzlichter“.
Monika Kirsch (2. Vors. der Kunstgemeinschaft) in der Ausstellung „Glanzlichter“. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Alle Künstler haben sich extra mit diesem Thema beschäftigt, jeder für sich in seinem eigenen Stil“, erläutert Johannes Fundermann, Vorsitzender der Kunstgemeinschaft. RWW-Pressesprecher Ramon Steggink erklärt, dass sich die „Glanzlichter“ in diesem besonderen Jahr gleich auf drei Jubiläen beziehen: Neben den allgegenwärtigen Feiern zum 100-jährigen Stadtjubiläum gibt es auch noch 50 Jahre Kunstgemeinschaft zu feiern, und zusätzlich hat das RWW seit 25 Jahren seinen Bottroper Standort an der Gladbecker Straße 140. Entstanden sind Werke, die einen Querschnitt der künstlerischen Arbeit zeigen und Arbeiten mit unterschiedlichen Maltechniken, Grafiken und Fotografien präsentieren Die Themen sind vielfältig und vielfarbig.

Porträts bekannter Personen

Das zeigt sich auch an verschiedenen Porträts: Regina Kreer-Ulbricht zeigt gemalte Kinderporträts von den Bottropern Tibor Meingast und Elisabeth Fessl de Alemany; Monika Kirsch hat Mutter Teresa und Albert Einstein mit der berühmten herausgestreckten Zunge gemalt; Dieter Jonderko porträtierte mit Buntstiften einen nachdenklichen Campino von den Toten Hosen; Wilfried Bartscherer bietet farbige Porträts von Heinz Rühmann und Stan und Olli.

Auch die Arbeitswelt findet Eingang. Gabi Wilmsen zeigt einen „Stahlarbeiter bei Thyssen-Krupp“, Beate Reith einen

Porträts: Mutter Theresa und Albert Einstein.
Porträts: Mutter Theresa und Albert Einstein. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Bergmann am Tetraeder. Bei Monika Dworaks „Lichtbrecher“ entstand eine mosaikähnliche Collage aus CD-Teilen in Diamantform. Das jüngste Mitglied der Kunstgemeinschaft, Silvia Iwanek, erfasst optische Eindrücke und wandelt sie künstlerische Arbeiten um. Dabei werden Bonbonpapiere oder eine Alditüte verblüffend präsentiert. Bei Anna Efthimiadou-Chwoka erzeugen malerisch dargestellte Lichteffekte Bewegung, Glanz und Energie.

Der Betrachtung folgen die Erkenntnisse

Auch die Fotografie ist auf unterschiedliche Weise vertreten. Kulturpreisträgerin Angelika Schilling, zeigt unbearbeitete Fotos unter dem Titel „Komposition of the moment“. Dabei sind der Untergang eines Eisberges oder Venedig unter Wasser abgebildet. Judith Wermter bearbeitet ihre Fotografien und verfremdet die Originale. Durch das zusätzliche Acrylglas kann sich der Betrachter darin spiegeln oder kommunizieren.

„Glanzlichter bedeuten in der Kunst, dass das Licht am Ende ins fertige Bild gesetzt wird“, erzählt Fundermann. Er selbst

100 Kunstwerke als Geschenk zum Stadtjubiläum

Die Kunstgemeinschaft schloss sich 1969 zusammen, um dem künstlerischen leben in Bottrop neue Impulse zu geben. Seit 21 Jahren stellt RWW der Kunstgemeinschaft die Räumlichkeiten zur Verfügung. Zum Stadtjubiläum hat die Kunstgemeinschaft der Stadt Bottrop ein Werk aus 100 Einzelbildern geschenkt, welches die Stadtgeschichte widerspiegelt. Das Kunstwerk hängt jetzt im Treppenhaus des Rathauses.

Die Ausstellung „Glanzlichter“ steht in den Geschäftsräumen der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) Gladbecker Straße 140. Sie ist vom 4. Juni bis zum 12. Juli montags bis donnerstags von 9 bis 15.30 Uhr und freitags von 9 bis 13.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

hat dies in seiner Malweise in drei Bildern rund, eckig und abstrakt umgesetzt. Besuchern gibt er den Rat, „Ausstellungstücke mehrfach zu betrachten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen“. Fundermann zitiert Paul Klee: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“