Bottrop. 2,6 Millionen Euro stehen bis 2022 für die bereit, die Höfe und Vorgärten entsiegeln oder Dächer und Fassaden begrünen. Thementage für Bürger.

Aller guten Dinge sind drei - sagen sich die Planer von Stadt und Innovation City. Nach den Kampagnen zur Gebäudesanierung und der Photovoltaik-Förderung soll Bottrop jetzt grüner werden.

Dafür legen die Partner, die sich für den energetischen und ökologischen Umbau der Stadt stark machen, jetzt nicht nur ein neues Informationsprogramm – auch mit spannenden Terminen – für Bürgerinnen und Bürger vor. Es werden auch Fördermittel locker gemacht und zwar für alle, die Flächen entsiegeln, Fassaden begrünen oder vermeintlich pflegeleichte Steinwüsten in für das Stadtklima wertvolle Gärten verwandeln wollen.

Betrag könnte noch erhöht werden - Rat entscheidet

Dafür stünden bis 2022 nun 2,6 Millionen Euro zur Verfügung, sagt Klaus Müller, Technischer Beigeordneter der Stadt, der jetzt mit Innovation City-Geschäftsführer Burkhard Drescher und Partnern aus Umwelt- und Naturschutz diese dritte Kampagne eröffnete.

Pro Quadratmeter ökologisch sinnvoll umgestalteter Fläche könnten 30 Euro Fördergelder abgerufen werden, so Klaus Müller. Man strebe sogar 60 Euro an, dies müsse allerdings erst noch vom Rat genehmigt werden. Und: „Bevor jemand einen Auftrag vergibt, sollte auf jeden Fall eine Beratung durch Innovation City erfolgt und der Förderantrag bei der Stadt gestellt sein“, sagt Müller.

Der Kampf gegen den Klimawandel oder auch gegen eine zunehmende Überhitzung der Städte beginne ganz unten, bei den Eigentümern, aber auch den Stadtplanern. Das sei keine Sache, die nur von ganz oben verordnet werden könne, sagt Burkhard Drescher.

„Natürlich kann man die Bottroper Innenstadt nicht abreißen, aber jeder kann sicher bei Klimaverbesserung noch eine Schüppe drauf legen“, so der Appell des Oberhausener Ex-Oberbügermeisters an alle Bottroper.

Stadt kann nicht überall eingreifen

Das gilt natürlich auch für die Stadt selbst. Als Beispiel für Entsiegelung nennt Klaus Müller die grüne Neugestaltung des Kulturhofes, die soeben begonnen hat, aber auch den Innenhof des „Trapez“. Der werde nach der Sanierung der Tiefgaragen zumindest teilentsiegelt und bekomme mehr Grün, so der Beigeordnete. Angesprochen auf den neuen eher steinernen Kreuzkamp oder ein neues Wohnhaus an der Blumenstraße, für das der gesamte frühere Garten nebst Bäumen weichen musste, sagte Müller: Der Kreuzkamp werde noch weiter begrünt. Aber an der Blumenstraße habe man ohne Bebauungsplan keine Handhabe zur Einflussnahme auf die Eigentümerpläne gehabt.

Und Burkhard Drescher bestätigt: „Dies sind schwierige Fälle, nicht nur in Bottrop.“ Daher setze Innovation City auf Information und frühzeitigen Dialog.

Erste Bürgertermine für „Grünes Bottrop“

Einen Themenabend zur Dach- und Fassadenbegrünung mit Stadt und Experten beginnt am 23. Mai um 18 Uhr im Overbeckshof. Dort geht es am 3. Juni auch um naturnahe (Vor-)Garten- und Balkongestaltung, auch mit Vertretern von NABU, BUND und der Landesgemeinschaft Naturschutz (LNU). Eine Exkursion zum Tag des offenen Gartens beginnt am 16. Juni um 14 Uhr am Museum Quadrat. Am 26. Juni findet ein „Instawalk“ mit Fototrainer Dirk Böttger ab 17.30 Uhr ab Prosperpark, Eingang Scharnhölzstraße, statt. Und am 4. Juli gibt es von 16 bis 20 Uhr einen Fotoworkshop im Innovation City-Zentrum.