Bottrop. . Ostern meldet die Polizei, dass Unbekannte eine Plastik fortgetragen und später abgelegt haben. Doch unklar ist, ob sie sie auch abgeflext haben.
Die Kricke-Skulptur lagert inzwischen sicher in einem der Ausstellungsräume des Museums. „Sie ist nicht beschädigt und wird nun gesichert und dann wieder aufgestellt“, sagt Museumsdirektor Heinz Liesbrock auf Nachfrage. Zudem wolle man die Skulptur nun besser sichern, damit sie nicht so einfach entfernt werden kann.
Polizei präzisiert ihre erste Meldung
Doch was genau ist am Wochenende eigentlich geschehen? Gab es tatsächlich den Versuch, die Skulptur aus dem Museumsgarten zu stehlen? Oder war es eher ein Dummejungenstreich, bei dem die „Große Kurve I“ ein Stück von ihrem Aufstellungsort fortgeschleppt wurde? Denn am Dienstag stellte sich heraus, das nicht einmal sicher gesagt werden kann, dass die Skulptur tatsächlich verankert war.
Möglich ist durchaus, dass die Edelstahl-Plastik im Zuge der Bauarbeiten demontiert worden war und ohne Einsatz von schwerem Gerät einfach weggetragen werden konnte. Stadtsprecher Andreas Pläsken will diese Möglichkeit nicht ausschließen, zumal der Standort der Plastik nun im Baustellenbereich zur Museumserweiterung liege. Auch aus Museumskreisen war zu hören, dass die Skulptur wohl so weggetragen werden konnte. Offiziell bestätigen wollte das am Dienstag jedoch niemand.
Allerdings korrigierte bzw. präzisierte auf Nachfrage der Redaktion die Polizei ihre ursprünglichen Angaben von Montag noch einmal: Die Skulptur sei abgeflext worden, sagt Polizeisprecher Michael Franz mit Blick in den Einsatzbericht. Es lasse sich von Polizeiseite aus aber tatsächlich nicht sagen, ob sie aufgrund der angrenzenden Baustelle bewusst abgeflext wurde. Oder ob unbekannte Täter sie abmontiert und dann zum Abtransport bereit gelegt haben.
„Die Skulptur lag auf dem Gehweg, circa 30 Meter hinter dem Gebäude“, so Franz. Ein Passant habe sie dort liegen sehen und Montag die Polizei informiert. Die hatte überlegt, die Plastik sicherzustellen – was aber aufgrund der Größe nicht so einfach war. Als erste Maßnahme wurde daher ein Security-Dienst damit beauftragt, die „Große Kurve I“ zu bewachen.
Tatsächlich gestohlen wurde aus dem Skulpturenpark im Sommer 2012 das kinetische Kunstwerk Four Lines in a „T“ von George Rickey. Der Materialwert sei nicht besonders hoch gewesen, hieß es damals – der ideelle Wert dafür umso höher. Die Skulptur tauchte nie wieder auf.
Generell, so Stadtsprecher Andreas Pläsken, seien die Skulpturen im Skulpturenpark Stadtgarten versichert. Doch inwieweit die Versicherung tatsächlich einspringt, sei eben auch abhängig von den Hintergründen der jeweiligen Tat. Es sei eben ein Unterschied, ob es um einen Diebstahl oder um eine Sachbeschädigung gehe, so der Stadtsprecher.