Kirchhellen. . Als Erstklässler haben 1000 Schüler aus 40 Schulen ihre Baumsetzlinge gezogen. Als Viertklässler setzen sie die Bäumchen am Kletterpoth ein

Begeistert stampften die Viertklässler der Ludgerus- und der Rheinbabenschule den Boden rund um „ihre“ Baume fest. Vorher haben die Schüler nach der Einweisung durch den Förster die Eichen, Kirsch- und Haselnussbäume in Empfang genommen und in die vorbereiteten Pflanzlöcher gestopft. Mehr als 1000 Schüler und Schülerinnen aus 40 Klassen an Grund- und Förderschule machen mit bei der Auspflanzaktion „Jahrgangswald 2019“ .

Aktion läuft seit 21 Jahren

Mit Bussen wurden die jungen „Förster“ zum Kletterpoth nahe dem Flugplatz Schwarze Heide gebracht, wo inzwischen ein stattlicher Wald unterschiedlich großer Bäume in den 21 Jahren der Aktion herangewachsen ist. Vor drei Jahren haben dieselben Schüler als „I-Dötzchen“ bei der Einpflanzaktion im Waldpädagogischen Zentrum Baumsetzlinge gepflanzt und setzen nun die herangewachsenen Bäumchen um.

130.000 Bäume gepflanzt

„Das Einpflanzen hat Spaß gemacht, wir haben gesehen, dass unsere Bäume gewachsen sind“, erklärte Melina (10). Klara (9) fand es „gut, dass die Bäume zu einem richtigen Wald zusammenwachsen.“ Mika wusste: „Ohne Bäume können wir nicht leben!“ Mitschüler Franz will irgendwann zurück kommen, „um zu sehen, was aus den Bäumen geworden ist.“

RVR-Ranger Dirk Bruszies ( rechts) erklärt den Kindern die Pflanzaktion.
RVR-Ranger Dirk Bruszies ( rechts) erklärt den Kindern die Pflanzaktion. © Olaf Ziegler

Rund 130.000 Bäume hat die Aktion bereits in den Kirchhellener Waldboden gebracht. Peter Pawliczek von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betonte, dass die Schüler hier persönlich erleben könnten, wie sich die Natur entwickelt: „Hier setzen die Kinder ein echtes Zeichen für die Zukunft.“ Bürgermeister Klaus Strehl, in Vertretung des Schirmherrn Bernd Tischler, nannte die „historische Pflanzaktion“ ein beispielhaftes Projekt. Kinder könnten durch spielerische Aktion die Natur erleben. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Göddertz setzt darauf, dass man mit dem Heranführen der Kinder an die Natur dauerhaft etwas für den Umweltschutz erreicht.

Stolz auf den eigenen Wald

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Markus Herber vom Landesbetrieb Wald und Holz, der die Aktion dauerhaft begleitet, betont die pädagogische Wirkung. Die Kinder seien stolz, ihren eigenen Wald zu Pflanzen, sie „können hier mit ihren Händen etwas begreifen.“

Neben der Pflanzaktion gab es auf der großen Wiese ein Spielangebot. Die Schüler konnten beim Baumscheiben sägen, Schubkarren-Rennen oder Ski-Langlauf überschüssige Energie loswerden oder auch an Riech- und Fühlkisten alle Sinne ansprechen lassen.. Im schwarzen Zelt erzählte Monika Boguslawski im Kerzenschein Grimmsche Märchen. Die 1zehnjährige Stella brachte es auf den Punkt: „Das ist viel besser als Schule!“