Bottrop. . Als Straßenhund kam Nala aus Rumänien nach Bottrop. Jetzt ist die Hündin ein Star. Frauchen Frederike Spyrka hat ein Buch über sie geschrieben.
Nala ist noch ein bisschen müde. Früh Aufstehen ist nicht so ihr Ding. Sie gähnt ausgiebig, bevor sie zeigt, welche Tricks sie drauf hat. Frauchen Frederike Spyrka hat da ihrerseits bewährte Methoden, um ihre Hündin zu überzeugen, das selbe zu wollen wie sie. Eine heißt Schinken.
Und dann geht’s los: Ein Trick ist „Geheimnis“. Das Wort reicht, damit Nala regungslos in einer Pose an Frederikes Ohr verharrt, die aussieht, als würde sie ihrem Frauchen etwas ins Ohr flüstern. Zur Belohnung gibt’s Schinken. Nala kann auch mit ihren Vorderfüßen auf den Füßen von Frederike mitlaufen, durch ihre Arme oder auf ihren Rücken springen. Und sogar Skateboard fahren kann die clevere Hündin, die rund 100 Tricks beherrscht.
Tierschützer fanden den Welpen alleine auf der Straße
Als Nala vor viereinhalb Jahren zu Frederike und ihrer Familie nach Bottrop kam, war sie ein kranker und verängstigter Straßenhund aus Rumänien. Heute ist sie Fernsehstar und Protagonistin des Buchs, das ihr Frauchen geschrieben hat: „Hundetricks mit Nala“ heißt es und erscheint am kommenden Donnerstag im Ulmer Euler Verlag. Und auch die WAZ hat schon einmal über Nala und Frederike berichtet.
Die heute 20-Jährige hat sich immer einen Hund gewünscht. „Als sie 16 war, haben wir ihr zugetraut, sich alleine um einen Hund zu kümmern“, erzählt
Mutter Christiane Spyrka. Über die „Karpatenstreuner“ kamen sie zusammen. Die rumänische Tierschutzorganisation fängt Straßenhunde ein, um sie zu kastrieren und ihre ungebremste Vermehrung zu verhindern, erzählt die Studentin. Einzelne Hunde kommen nach Deutschland. So wie Nala. Die Tierschützer hatten den Welpen mutterseelenalleine auf der Straße gefunden.
Nala soll jetzt auch Agility lernen
In Dorsten sind sich Frederike und Nala das erste Mal begegnet. Es gab auch noch andere Hunde. Aber: „Nala hat Frederike gefunden“, erzählt die Mutter. „Sie ist meiner Tochter die ganze Zeit hinterher gelaufen. Jetzt ist sie unser aller Liebling.“ Die Entscheidung für den damals etwa ein halbes Jahr alten
Welpen fiel leicht, was danach kam war schwer.
Anfangs hatte Nala Angst vor allem. „Nala hatte noch nie drinnen gelebt. Sie war so glücklich im Haus zu sein, dass sie am liebsten nicht mehr raus wollte“, sagt Frederike. Sie musste stubenrein werden und langsam Zutrauen fassen. „Nach einem halben Jahr hatte sie sich gut eingewöhnt, aber wir waren kein richtiges Team“, erinnert sich Frederike. Das wurden sie erst, als sie das Trickdogging für sich und Nala entdeckte.
Frederike möchte später einen Schulhund ausbilden
Das Buch erscheint am Donnerstag
„Hundetricks mit Nala“ – Vom Straßenhund zum Fernsehstar, das Buch von Frederike Spyrka, erscheint am Donnerstag, 11. April, im Ulmer Eugen Verlag. Es kostet 16,95 Euro und ist überall im Buchhandel erhältlich.
Als Ergänzung zu dem Buch gibt es – über QR-Codes anzuklicken – Onlinevideos, in denen Nala und Frederike die Tricks vorführen.
Die Hündin erwies sich als sehr gelehrig und hatte schnell 100 Tricks drauf, die sie erst ins Fernsehen brachten und nun zwischen zwei Buchdeckel. Zwei bis zweieinhalb Stunden beschäftigt sich die junge Frau, die jetzt in Essen fürs Lehramt an Grundschulen studiert, täglich mit ihrem Hund. „Der steht an erster Stelle“, sagt sie. „Nala ist möglichst immer dabei.“
Sogar in der Grundschule war sie schon, als Frederike dort ein Praktikum gemacht hat. Später, wenn sie erst einmal Lehrerin ist, will Frederike unbedingt einen Schulhund haben. Nala wird dann wohl schon zu alt dafür sein, ein zweiter Hund soll später her. Nala aber soll jetzt als nächstes Agility lernen, einen Hundesport auf Hindernis-Parcours.