Bottrop. . Ein Jahr lang haben die Abiturienten Fakten und Erinnerungen gesammelt. Daraus haben sie eine Ausstellung für den Malakoffturm gemacht.
„Erzähl mich jez bloß nich irgendwelche Dönekes. Geschichten der kleinen Leute 2019“ ist das Schulprojekt der Abiturienten des Josef-Albers-Gymnasiums und ihr Beitrag zum Jubiläumsjahr. Sie haben es präsentiert bei einer Vernissage im Malakoffturm mit Filmen, kleinen Installationen und Gemälden.
Projekt über ein Jahr
Ein Jahr lang haben die Schüler Ideen und Konzepten zu Themen wie Migration, Zechen- und Kneipenkultur, aber auch persönliche Geschichten von Bottropern erstellt und umgesetzt. Unterstützt wurden sie dabei von der Historischen Gesellschaft und dem Josef Albers Museum Quadrat, finanzielle Unterstützung kam von der Sparkasse und der Vereinten Volksbank.
Geleitet wurde das Projekt von Katharina Hüttermann und Torsten Kyon, zwei Kunstlehrern des Gymnasiums. Katharina Hüttermann erzählt: „Wir hatten in diesem Jahr 31 Teilnehmer. Das ist viel mehr als in vergangenen Projekten, deswegen haben wir uns entschieden, den Workshop mit zwei Lehrern zu leiten“. Die Projekte des JAG seien auf freiwilliger Basis und zu verschiedenen Themen, aber das Kunstprojekt sei sehr beliebt gewesen.
Busfahrt durch die Gartenstadt Welheim
Stellvertretend für den Projektkurs sprachen Angelina Gabriel und Leonard Gremm. Beide lobten die Atmosphäre im Kurs: „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir unsere Lehrer nicht um Hilfe bitten konnten. Die Atmosphäre war sehr locker und angenehm“, resümiert Angelina. Leonard erinnerte an die Recherche-Ausflüge. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir eine Busfahrt durch die Arbeitersiedlung in Welheim machen durften und sogar zweimal das Quadrat besucht haben“. Besonders im Museum hätten die Schüler die Möglichkeit gehabt, sich Arbeitsweisen und -techniken anzuschauen und außerdem die Ausstellung zur Heimatgeschichte zu besuchen.
Am einstigen Arbeitsplatz des Vaters
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„Das ist für mich ein besonderer Moment“, sagt Lehrer Torsten Kyon und beschreibt, wie er als Abiturient seinen Vater, der auf Prosper II tätig war, oft zur Arbeit gefahren und von dort wieder abgeholt hat: „Das musste ich tun, wenn ich das Auto haben wollte“. Als er dann selbst vor einigen Jahren den Schlüssel zum Turm für eine Ausstellung bekam, sei er mehr als stolz gewesen. „Es war verrückt, dass ich den Schlüssel zu dem ehemaligen Arbeitsplatz meines Vaters in den Händen hielt“, erinnert er sich. Eine ebenso große Freude für ihn war es, dort die Kunstwerke seiner Schüler zu präsentieren.
Wie lange genau die Ausstellung noch laufen wird, konnte Katharina Hüttermann nicht sagen, aber „drei Wochen werden wir bestimmt noch hier im Malakoffturm sein“, so die Lehrerin.