Bottrop / Oberhausen. . 199 Millionen Euro investierte die Emschergenossenschaft in den Abschnitt zwischen Bottrop-Lehmkuhle und Oberhausen-Beifang. Jetzt ist er fertig.
Die Emschergenossenschaft hat den Abwasserkanal Emscher von Bottrop-Süd bis Oberhausen-Biefang fertiggestellt. 199 Millionen Euro sind in die zehn Kilometer lange, unterirdische Doppelrohrtrasse geflossen.
Die Vortriebsarbeiten hatten nach fast einjähriger Vorbereitungszeit im September 2014 in Bottrop-Lehmkuhle begonnen. Ihren Zielschacht in Oberhausen-Biefang erreichten die beiden Tunnelbaumaschinen im 2017. Dort befand sich damals die noch leere Baugrube des Pumpwerks Oberhausen. Der „Durchstich“ wurde groß gefeiert, es war einer der wichtigsten Meilensteine des gesamten Emscher-Umbaus. Seitdem war die Emschergenossenschaft vor allem mit dem Ausbau der Schachtbauwerke sowie der oberflächlichen Wiederherstellungsarbeiten beschäftigt. Das ist nun abgeschlossen.
Emscher-Umbau lief diesmal anders: Tübbingausbau
Carsten Machentanz (50), Projektleiter des Bauabschnitts: „Es war definitiv das größte Projekt meiner Berufslaufbahn. Der großartigen Leistung des gesamten Teams ist der erfolgreiche Abschluss dieses Teilprojektes des Emscher-Umbaus zu verdanken.“
Anders als in anderen Abschnitten des Emscherkanals nutzte man hier beim Rohrvortieb den Tübbingausbau. Dabei wird das Rohr aus einzelnen Segmenten direkt in der Vortriebsmaschine hergestellt. Während beim Vortrieb ganzer Rohrelemente und somit des gesamten Kanalstranges Reibung im Boden erzeugt wird, begrenzt das Tübbingverfahren die entstehende Reibung auf den Bereich der Vortriebsmaschine, da sie sich als einziges Element bewegt. Folglich bietet das Tübbingverfahren den Vorteil, aufgrund der begrenzten Reibung längere Vortriebsstrecken fahren zu können. Im fraglichen Bauabschnitt wurden insgesamt 17.000 Tübbingringe mit einer Länge von rund 1,18 Meter verbaut. Jeder Ring wiegt gut sechseinhalb Tonnen. Der Abwasserkanal Emscher erreicht in Biefang übrigens buchstäblich seinen Tiefpunkt mit knapp drei Meter unter dem Meeresspiegel.
Über die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das Aufgaben für das Gemeinwohl mit
Einige beeindruckende Zahlen zum beendeten Bauabschnitt
Die Emschergenossenschaft hat in dem Bauabschnitt rund 7600 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Zum Vergleich: Der Pariser Eiffelturm wiegt nur zirka 7300 Tonnen.
Der verbaute Beton hat ein Gesamtgewicht von rund 135.000 Tonnen (der Kölner Dom hat ein Gewicht von etwa 160.000 Tonnen). Insgesamt wurden rund 290.000 Kubikmeter Boden ausgehoben – zum Vergleich: Der Gasometer hat ein Volumen von zirka 347.000 Kubikmeter.
Imposant auch die Dimensionen der beiden Tübbingbaumaschinen: 87 Meter lang war ein Gerät, es wog 270 Tonnen.
Der Abwasserkanal Emscher wurde im jetzt beendeten Bauabschnitt 40 in Tiefenlagen von 25 bis 37 Metern verlegt. Die Kanalelemente haben Innendurchmesser von 2,60 Meter.
modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden.