Bottrop. . Der gewohnte Andrang in den Lokalen der Bottroper City mit ihren Sängern, Duos und Bands bleibt aus. Jetzt wird über das Konzept nachgedacht.
Die Bottroper Kneipennacht war gut besucht, doch es waren sichtbar weniger Musikfans als in den Vorjahren gekommen. Dabei gestaltete sich das Programm mit vielen neuen Gruppen in den Gaststätten, Eisdielen, Bars und einer Kirche am Samstagabend sehr abwechslungsreich.
Rund 1500 Gäste ziehen durch die Straßen der Innenstadt, nehmen hier und dort ein kühles Getränk und lassen sich von einer Location zur nächsten treiben. In den Vorjahren sind es immer um die 2000 Besucher gewesen. Überall ist es voll, aber das gewohnte Drängen entfällt. Nur in der Rathausschänke ist zur Spitzenzeit kaum ein Durchkommen. Hier treten die fünf jungen Musiker von „I’m A Cow“ auf und sorgen mit verschiedenen Coversongs für Hochgefühle.
Von der Kulturkirche verteilen sich viele Gäste auf die Locations
Die Kulturkirche Heilig Kreuz ist zu Beginn des Events gut gefüllt. Die Formation „The Family Project“ von Norbert, Miriam, Gaby und Klaus Czechaczek stimmt mit ruhigen Klängen auf das Kommende ein. Hier zieht es Freundes- und Familiengruppen hin, von der Scharnhölzstraße verteilen sich viele Gäste dann auf die umliegenden Lokale.
Auf der Gladbecker Straße fallen sich vor den Kneipen Bekannte in die Arme. An den Stehtischen prosten sich Pärchen zu. Die Stimmung ist bestens. Im Stadtcafé tritt Gitarristin und Sängerin Teneja auf, sie hat Hits wie „Jolene“ oder „Hotel California“ für ihre Fans mitgebracht. Sie steht vorne im Lokal auf einer Mini-Bühne, die Wirt Georg Louven-Schumacher für sie aufgebaut hat. Lauthals singen Rockanhänger die Zeilen bekannter Lieder mit.
Aus Sicht der Musiker stimmt die Atmosphäre
In der Gaststätte Hürter macht die siebenköpfige Formation „Killin‘ Jane“ von sich reden. Die Band, die sich erst im Jahr 2017 gründete, aber bereits mit Größen wie Sting oder Shaggy aufgetreten ist, bietet mitreißende eigene Stücke, die an einen Teenager-Film aus den 90er Jahren erinnern. „Wir sind heute zum ersten Mal dabei. Das Format ist klasse. Die Atmosphäre stimmt. Schön, dass viele Menschen da sind, um unsere Musik zu hören“, sagt Frontfrau Jane Garber.
Nun soll die Frühlingsausgabe neu überdacht werden
Die beiden Freundinnen Dina und Maya aus Duisburg haben sich die Kneipe „Am Hallenbad“ für einen Zwischenstopp ausgesucht. Sie wollen die Formation „Dirty Bizness“ live hören, die Stücke von U2, ZZ Top oder den Foo Fighters in eigener Version präsentieren. „Die Kneipennacht ist ein Höhepunkt in der Musiklandschaft. Sie ist einer der Gründe, ab und an mal nach Bottrop zu kommen.“
Veranstalter Reimbern von Wedel-Parlow hat sich unter die Gäste gemischt. Der Passmanns-Wirt resümiert: „Vom musikalischen Angebot waren wir sehr gut aufgestellt. Wir sind mit der Besucherzahl zufrieden, wenn auch nicht ganz glücklich. Ich kann noch nicht sagen, warum weniger Gäste gekommen sind. Positiv war aber, dass die Leute ohne Probleme in alle Läden kamen.“ Das Konzept der Frühlingsausgabe der Kneipennacht müsse nochmal überdacht werden.