Bottrop. . Anfang nächster Woche wollen die Bottroper Höfe Umberg und Schmücker den ersten Spargel stechen. Ein ungewöhnlich früher Start in die Saison.

Kirchhellen steht vor einem ungewöhnlich frühen Start in die Spargelsaison. Die ersten Verkaufshütten sind schon aufgestellt. Landwirt Eberhard Schmücker korrigiert die ohnehin optimistischen Prognosen der Landwirtschaftverbände noch weiter nach vorn: „Wenn das Wetter tagsüber so warm bleibt, können wir nächste Woche den ersten Spargel stechen.“

Sensoren im Spargelwall halten Jörg Umberg genau auf dem Laufenden, was die Temperatur im Boden angeht. Der Spargel brauche so um die zehn Grad, um zu sprießen. Bei den schönen Phasen im Februar seien die schon erreicht worden. Die letzte Regenphase und auch der Sturm habe das Wachstum dann wieder ein wenig gebremst.

Erster Spargel wohl in der kommenden Woche

© Thomas Gödde

Doch auch Umberg geht davon aus, Anfang nächster Woche den ersten Spargel anbieten zu können. Wobei zunächst selbstverständlich nicht solche großen Mengen zu ernten seien.

Und erfahrungsgemäß würde zu Anfang auch ein verhältnismäßig hoher Anteil geerntet, der optisch gesehen der zweiten Wahl entspricht. Darunter fällt etwa eine Stange, die an die Folie gestoßen ist und dadurch nicht mehr ganz gerade ist.

Mit fortschreitender Saison sinken die Preise

Und was kostet der frühe Spargel? Umberg geht davon aus, dass Freunde des königlichen Gemüses je nach Qualität bis zu 15 Euro für das Kilo rechnen müssen. Wenn die Saison weiter fortschreitet, sinke aber auch der Preis.

Nach dem außergewöhnlichen Spargel-Jahr 2018 gab es anders als zu Saisonbeginn erwartet bundesweit eine neue Rekordernte: 133.000 Tonnen des Edelgemüses wurden 2018 geerntet, 3.000 Tonnen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2017 und 13.000 Tonnen mehr als im Jahr 2016.

Ein warmer Februar sorgte für die frühe Ernte

Wobei: Mengenmäßig sei die letzte Saison zwar gut gewesen, sagt Umberg, doch die Qualität des Spargeld sei wegen der langen Hitzeperiode nicht die beste gewesen. Außerdem sei ein Großteil der Ernte nahezu zeitgleich auf den Markt gekommen. Aus Sicht der Landwirte ist das nicht gut für die Preise.

Wegen des warmen Februars hatte die Erzeugergemeinschaft Landgard ohnehin schon mit einer frühen Ernte gerechnet. „Der Februar hat mit zum Teil sehr milden Temperaturen und viel Sonne dazu beigetragen, dass sich der Erntebeginn in diesem Jahr deutlich nach vorne verschiebt. Landgard rechnet jedoch erst Anfang April mit dem ersten Spargel aus Tunnelanbau.

Der Damm braucht die richtige Temperatur

Zu dem Termin rechnet auch der Feldhausener Landwirt Eugen Borgmann mit der ersten Ernte. Man habe erst spät die Folie auf die Felder bringen können, darum seien die Pflanzen auf den Borgmann-Feldern noch nicht so weit. Doch auch hier gilt: Sobald der Damm die richtige Temperatur hat, müssen die Stangen regelmäßig kontrolliert werden, um den richtigen Zeitpunkt zum Stechen abzupassen.