Bottrop. . Das Bottroper „Restaurant der Herzen“ gab bedürftigen Menschen eine warme Mahlzeit am Tag. Die Gäste und das Team hatten eine gute Zeit.

Wo ansonsten Menschen gut gelaunt beieinander sitzen und zu Mittag essen, gab es am Freitag doch auch lange Gesichter: Die Suppenküche Kolüsch beendete ihre Winteraktion, mit der sie armen Menschen in der Stadt einmal am Tag eine warme Mahlzeit bietet. Anlaufadresse war wieder das Barbaraheim am Unterberg.

Was Kolüsch bei seinen Gästen bewirkt, machen ein paar Stimmen deutlich: „Ich bin chronisch krank und muss vieles selber zahlen, weil die Krankenkasse es nicht übernimmt. Da hat es mir sehr geholfen, dass ich hier essen konnte“, sagte eine Besucherin. Und ihr Gegenüber: „Es ist ja auch viel schöner, gemeinsam zu essen. Sonst bin ich zuhause viel alleine.“

Das Team leistet ganze Arbeit

Bei durchschnittlich 90 Essen am Tag leistete das Kolüsch-Team wieder ganze Arbeit. Unzählige Servietten wurden gefaltet, die Tische liebevoll eingedeckt, anschließend wurde alles wieder abgeräumt. Wieviel Geschirr und Besteck letztlich gespült wurde, kann keiner der Helfer mehr sagen.

„Wir freuen uns, dass wir mit Kolüsch, unserem Bottroper Restaurant der Herzen, nicht nur eine warme Mahlzeit serviert, sondern Menschen auch zusammengebracht haben“, meint Felix Brill von der Evangelischen Sozialberatung Bottrop (ESB), Betreiberin der Suppenküche.

Höhepunkte der Saison bleiben in Erinnerung

Weiberfastnacht im Barbaraheim bei Kolüsch.      
Weiberfastnacht im Barbaraheim bei Kolüsch.       © Kai Pape

Zwar verabschiedet sich das Kolüsch-Team jetzt aus der 26. Saison, blickt aber gern darauf zurück. Besonders in Erinnerung ist ihm der Besuch bei Passmanns in einem richtigen Restaurant geblieben. Bei den Gedanken an die dort servierte Lasagne läuft vielen noch das Wasser im Mund zusammen.

Weiberfastnacht war ein weiterer Höhepunkt, als die Leute von Kolüsch und ESB in Kostümen erschienen. Für die Besucher lagen bunte Hütchen und Luftschlangen bereit. Matthias Uphoff, Kantor und Kirchenmusiker der Evangelischen Kirchengemeinde, schlug karnevalistische Töne auf dem Klavier an. Begleitet wurde er auf der Geige von Amir, der als syrischer Flüchtling in Bottrop eine neue Heimat fand.

Geschenke von den Bürgern

Eine Geschenkaktion des Vereins „Ambotioniert“ hat dazu geführt, dass 124 Pakete von Bottroper Bürgern gestiftet, festlich verpackt und vor Weihnachten an die Kolüsch-Gäste verteilt werden konnten. Und ein beeindruckender Spendenscheck des Vereins half, einen Teil der Kosten von Kolüsch zu tragen.