Bottrop. . Ein Bottroper Pilot-Projekt trainiert Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Den Anfang macht die Sparkassen-Belegschaft. Der Effekt zeigt sich sofort.

Wenn der Mitarbeiter nicht ins Fitness-Studio gehen will, muss das Fitness-Studio eben zum Mitarbeiter kommen. So einfach lässt sich ein neues Pilotprojekt zum betriebliche Gesundheitsmanagement der Sparkasse beschreiben.

Die Mitarbeiter konnten zuvor im Rahmen einer anonymen Online-Umfrage abstimmen, welche Maßnahmen sie sich von ihrem Arbeitgeber zur Gesundheitsförderung wünschen. „Über 40 Prozent haben für ein Rücken-Training gestimmt“, sagt Personalleiterin Simone Münchow. Als Partner konnte die Sparkasse die Krankenkasse Barmer und den Sportpark Stadtwald gewinnen. Mit der Kooperation wird nun die Teilnahme an einer „Five-Business-Studie“ möglich. Anhand dieses Konzepts und einem dazugehörigen mobilen, multifunktionalen Trainingsgerät sollen Rücken, Hüfte, Knie, Schultern und Gelenke verbessert werden.

Übungen mit einem persönlichen Trainer

Magnus Kruse (links) vom Sportpark Stadtwald trainiert mit Thomas Becker von der Sparkasse dessen Rückenmuskulatur.
Magnus Kruse (links) vom Sportpark Stadtwald trainiert mit Thomas Becker von der Sparkasse dessen Rückenmuskulatur. © Thomas Gödde

Die körperlichen Folgen bei Menschen, die häufig und lange sitzen, ohne sich entsprechend zu bewegen, sind hinlänglich bekannt. „Die Ursache für Rücken- und Gelenkerkrankungen sind Verkürzungen der Muskeln durch übermäßiges Sitzen und vorgebeugter Haltungen am Arbeitsplatz“, erklärt Rolf Winking, Geschäftsführer des Sportpark Stadtwald. Und Michael Ridderskamp, Regionalgeschäftsführer der Barmer, beschreibt den Alltag vieler Bewegungsmuffel: „Man fährt mit dem Auto zur Arbeit, danach mit dem Auto zurück nach Hause und ab auf die Couch.“ Leider fehlt oft die Motivation, um Sport zu treiben.

Training während der Arbeitszeit

In den nächsten sechs Wochen stehen für 75 Angestellte der Sparkasse entweder am Montag oder am Freitag individuelle Trainingseinheiten auf dem Plan. „Wir sind mehr als positiv überrascht von so viel Interesse“, sagt Simone Münchow.

Die Übungen finden nach einem festgelegten Zeitplan während der Arbeitszeit statt. Nacheinander absolvieren die Mitarbeiter die Übungen. Niemand gerät ins Schwitzen.

Verbesserung ist sofort zu spüren

Thomas Becker hat schon eine 15-minütige individuelle Einheit mit einem persönlichen Trainer hinter sich gebracht. Fünf verschiedene Übungen

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können ausgeführt werden. Eine davon trägt den Namen „Chest“. Hierbei soll der Rücken gegen die obere Rolle des Fitnessgerätes gelehnt werden. Die Arme zunächst vor der Brust verschränken. Außerdem muss die Hüfte weit nach vorne geschoben werden, die Knie gestreckt halten und das Gesäß lockern. Dazu streckt er die Arme nach oben und weit nach hinten. Anschließend geht Thomas Becker wieder zurück an den Schreibtisch. Er spürt schon die erste Verbesserung. Die Zeiten von falscher Körperhaltung sind vorbei. Sportklamotten trägt Becker nicht - stattdessen Krawatte, Stoffhose, Hemd und Lederschuhe. Nur das Jackett hat er abgelegt.

„Dass die Übungen in Arbeitskleidung gemacht werden können, ist ein Riesenvorteil“, betont Frank Pinnow, Pressesprecher der Sparkasse. Er nimmt übrigens ebenfalls an dem Pilotprojekt teil.