Bottrop. . Die Hochschule Ruhr West übernimmt die Koordination des deutsch-niederländischen Projektes „Cook.3D“. Es wird auch ein Küchen-Roboter entwickelt.
3D-Druck in der Küche für die Zubereitung von Lebensmitteln? Was futuristisch klingt, soll an der Hochschule Ruhr West (HRW) Realität werden: Dort arbeitet Professor Dr. Michael Schäfer mit weiteren Projektpartnern an einem Küchenroboter.
Denn das deutsch-niederländische Innovationsprojekt Cook.3D ist nun gestartet. Am Campus Bottrop kamen Vertreter der vier Kooperationspartner zusammen, um gemeinsam die weiteren Schritte zu planen. Das Cook.3D-Konsortium entwickelt einen Küchenroboter, der 3D-Druck und Zubereitungstechnologie verbindet und den Druckprozess über intelligente Algorithmen automatisiert.
Das Projekt läuft bis Mitte 2020 an der HRW
Budget von 250.000 Euro
Cook.3D wurde 2018 mit der zweiten Phase des deutsch-niederländischen Interreg-Projektes Food2020 bewilligt.
Gemeinsam steht allen Partnern ein Budget von 250.000 Euro zur Verfügung, wovon die Partner etwa 50 Prozent der Summe als Förderung erhalten. Begleitet wird das Projekt vom Projektbüro GIQS e.V.
Im Projekt werden bis Mitte 2020 zwei deutsche und zwei niederländische Partner zusammenarbeiten. Die Hochschule Ruhr West, mit dem am Campus Bottrop angesiedelten Fabrikationslabor „Fab-Lab“, übernimmt die Rolle der Projektkoordination.
Ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen stammt die Firma EAS GmbH aus Rheinberg, die sich auf Automatisierungstechnik spezialisiert hat. Aus den Niederlanden sind der 3D-Druck-Spezialist VormVrij 3D aus Afferden sowie das Cateringunternehmen Progress Events aus Groningen dabei. Gemeinsam wird das deutsch-niederländische Projektteam in den nächsten Monaten den Prototypen eines innovativen Lebensmittel-3D-Druckers entwickeln.
Herausforderung ist die Zähigkeit von Lebensmitteln
Herausforderung beim 3D-Druck von Lebensmitteln ist die sich stark unterscheidende Viskosität (Zähigkeit) der pastenartigen Grundmaterialien, so dass während des Druckvorgangs Parameter wie Druck, Temperatur oder Druckgeschwindigkeit oftmals per Hand nachjustiert werden müssen.
Im Projekt Cook.3D soll die Rückkopplung der Druckergebnisse mit intelligenten Sensoren und Algorithmen gelöst werden, die gemeinsam eine Feedback-Schleife geben und den Prozess automatisieren. Zudem möchte das Team Kochfunktionen in den 3D-Drucker integrieren, so dass am Ende der Entwicklung ein intelligenter Küchenroboter steht, mit dem ganze Speisen hergestellt werden können. „Dabei arbeiten wir eng mit Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zusammen und für mich bietet das die Chance, dass zum Beispiel Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen in die Lage versetzt werden, eigenständig tolle Tortenkreationen herzustellen“, so Projektkoordinator Prof. Dr. Michael Schäfer.