Bottrop. . Während immer häufiger der Abi-Ball zum pompösen Ereignis wird, deckeln die Bottroper Absolventen die Kosten. Sie gehen dafür ja auch arbeiten.

Pompöse Kleider, edle Location, teure Menüs und Luxus-Limousinen. Der Abi-Ball hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mancherorts opfern Abiturienten ihr ganzes Erspartes. Die Bottroper Abiturienten sind da deutlich bodenständiger. Die Organisation liegt in ihren Händen, und die Kosten bleiben im Rahmen.

Luisa Rensing und Malin Stenbrock, beide vom Heinrich-Heine-Gymnasium, gehören zum Abi-Komitee des Jahrgangs 2019. Seit eineinhalb Jahren laufen bereits die Planungen für den diesjährigen Abi-Ball. „Es gibt mehrere Komitees“, wie Luisa Rensing erklärt. In einem Komitee befinden sich jeweils rund ein Dutzend Schüler, die bei der Umsetzung des Balls helfen. „Ein Komitee kümmert sich um die Motto-Woche, andere etwa um die Abi-Pullis.“ Luisa Rensing sitzt unter anderem im Komitee, dass sich um die Örtlichkeit gekümmert hat. Die Buchung ist längst in trockenen Tüchern, sie war auch frühzeitig zu klären.

Unter großem Zeitaufwand

Abseits des Unterrichts opfern die Schüler viel Zeit für den großen Tag. Beim Weihnachtsmarkt wurden fleißig Kuchen, Waffeln und Heißgetränke verkauft. Das Geld fließt in die Finanzierung des Balls. Die Eltern mussten lediglich drei Raten á 50 Euro auf ein gemeinsames Abi-Konto entrichten. Durch den Kartenverkauf für die Abi-Party wird ein Teil der Kosten refinanziert. Einen Tag vor dem Ball wird der Saal mit reichlich Deko und Ballons geschmückt. Das kostet Geld. „Wir versuchen, es aber so günstig wie möglich zu halten“, sagt Malin Stenbrock. Denn anstatt jemanden damit zu beauftragten, dekorieren die Abiturienten selbst. Das spart wiederum Geld.

Von langer Hand geplant

An den beiden Gesamtschulen in Bottrop zeigt sich ein ähnliches Bild. Der Abi-Ball wird von den Schülern mehrere Monate im Vorfeld geplant, organisiert und mit verschiedenen Verkaufsaktionen finanziert. Im Vergleich zum Heinrich-Heine-Gymnasium (circa 110 Abiturienten), werden an der Janusz-Korczak-Gesamtschule zwischen 40 und 50 Schüler ihr Abitur meistern. Oberstufenleiter Thomas Giesen hebt die gute Zusammenarbeit zwischen dem Abi-Jahrgang und den Schülern aus der unteren Q1-Stufe hervor. Beide arbeiten Hand in Hand. Die Q1 unterstützt die Q2. „Die Schüler kennen sich untereinander“, sagt er. Die Party wird nicht im Pädagogischen Zentrum der Schule stattfinden, sondern eher in einem angemieteten Gemeindesaal. „Es wird alles in einem kostengünstigen Rahmen bleiben“, so der Oberstufenleiter.

Zwei Jahrgänge arbeiten eng zusammen

Dem pflichtet seine Kollegin von der Willy-Brandt-Gesamtschule nur bei. Oberstufenleiterin Alexandra Beckmann hat festgestellt, dass die Schüler aus der Q1 mit denen aus der Q2 eng zusammenarbeiten. Schließlich beginnen die Q1-Schüler schon jetzt mit den Planungen für ihren eigenen Abi-Ball im Jahr 2020.

Schon ist klar: Eine Luxus-Party mit edler Location und teurem Catering wird es an der Gesamtschule nicht geben.