Bottrop. . Krebsberatungsstelle sieht großen Bedarf an psychoonkologischer Beratung in Bottrop. Aber keine gesicherte Finanzierung. Begrenztes Angebot.

Die Diagnose Krebs trifft Betroffene ohne Vorwarnung. Sorgen, Ängste und unzählige Fragen häufen sich im Laufe der Krankheit. Hier setzt das Angebot der Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen und ihrer Bottroper Dependance an. Hier erhalten Krebserkrankte und ihre Angehörigen vielfältige und individuell gestaltete Hilfen durch professionelle Beraterinnen und Berater:

Alle Krebspatienten erhalten bei Bedarf eine angemessene psychoonkologische Versorgung. So fordert es der Nationale Krebsplan. Aus gutem Grund: „Eine Krebserkrankung, ihre Behandlung und die Behandlungsfolgen führen bei etwa der Hälfte der Erkrankten und auch bei ihren Angehörigen zu zahlreichen psychosozialen Belastungen. Deshalb sollte jede Krebsbehandlung unbedingt auch die psychoonkologische Versorgung von Krebskranken und ihren Angehörigen umfassen.“ fordert Anne Grüter, Leiterin der Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen.

Kostenloses Hilfsangebot

Krebsberatung hat das Ziel, die Bewältigung der Erkrankung zu unterstützen, körperliche und seelische Symptome zu lindern und vor allem die Lebensqualität zu verbessern. Sie hilft den Menschen auch dabei, die Therapie durchzuhalten.

In Krebsberatungsstellen erhalten Krebserkrankte und ihre Angehörigen Basisinformationen über die Erkrankung und Behandlung, Beratung bei sozialen und seelischen Problemen, Hilfe in Krisensituationen und unterstützende Begleitung in besonders schwierigen Phasen – all das in vertraulichem Rahmen und für die Ratsuchenden kostenlos.

Spenden ergänzen Finanzierung durch Land NRW

Heute ist Weltkrebstag

Am heutigen 4. Februar ist Weltkrebstag. Unter dem Motto „Ich bin und ich werde“ ruft die Welt-Krebsorganisation (UICC) dazu auf, über Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung zu informieren.

Die Gelsenkirchener Beratungsstelle hat in Bottrop eine Dependance. In den Räumen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Gerichtstr. 3, bietet sie mittwochs, 10.30 bis 12 Uhr eine
offene Sprechstunde an. Weitere Terminabsprachen sind täglich von 9 bis 13 Uhr unter 0209-9132840 möglich.

Doch dieses qualifizierte Angebot benötigt auch eine gesicherte Finanzierung. Das Land Nordrhein- Westfalen hat für 2019 insgesamt 500.000 Euro für die mehr als 20 Krebsberatungsstellen im Land bewilligt. Sven Lütkehaus, Geschäftsführer der PariSozial Gelsenkirchen als Trägerorganisation der Krebsberatungsstelle: „Über diese Basisförderung freuen wir uns sehr, da sie eine gewisse Planungssicherheit ermöglicht. Sie deckt aber nur einen kleinen Teil der Kosten ab. Noch immer sind wir in hohem Maße auf Spenden und Kooperationspartner angewiesen, um unser Beratungsangebot aufrecht zu erhalten. Eine Ausweitung ist in diesem Rahmen leider nicht möglich.“

Da es bundesweit keine gesicherte Finanzierung für Krebsberatungsstellen gibt, ist das Angebot derzeit noch sehr begrenzt. Die Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen stellt ihr Angebot daher in einem der gesamten Emscher-Lippe-Region, so auch in Bottrop, Gladbeck, Recklinghausen und Dorsten zur Verfügung.