Bottrop. Neujahrsempfang  des Trägervereins St. Matthias in der neuen Halle. Erster Blick auch in die Kapelle, die die große Kirche ersetzen soll.

Die evangelische Kirche hat sich schon lange aus Ebel zurückgezogen. Aber auch die katholische „Insel“ um St. Matthias schrumpft zusehends. Nachdem die Kirche bereits im Oktober geschlossen wurde und nun leer steht, konnten interessierte Bürger und Oberbürgermeister Bernd Tischler nun beim Neujahrsempfang des Trägervereins Matthiashaus immerhin die neugestaltete Matthiaskapelle besichtigen.

25 Plätze im Souterrain unter dem großen Saal, gegenüber den Toiletten. Ein Notausgang neben Altar und Ambo. Ja, das war früher einmal ein Jugendraum, sagt jemand.

Einige Ausstattungsstücke wie der Kreuzweg des Kölner Künstlers Egino Weinert, aber auch eine Marien- und Barbarastatue, ein Foto der Matthiasfigur von der Außenwand der Kirche und die Farbgebung in abgestuften Grüntönen erinnern an die große Kirche oben neben dem Saal. Einen Tabernakel gibt es in Ebel nicht mehr.

Immerhin: Etwas „Kirche“ bleibt im südlichsten Stadtteil. Denn: „Wir wollten ja in der Fläche bleiben, wie auch schon mit St. Antonius und St. Peter“, so Klaus Wehrhöfer, Verwaltungsleiter der Großpfarre St. Joseph, zu der Ebel seit der Pfarreireform gehört.Und wenn es doch einmal mehr als 25 Besucher werden sollten - so gab man zuletzt die Durchschnittsbesucher der Messe in Ebel an - könne man wie zum Beispiel in den Saal des Matthiashauses ausweichen.

Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (stehend) beim Neujahrsempfang des Trägervereins Matthiashaus in der wieder hergerichteten Matthiashalle.
Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski (stehend) beim Neujahrsempfang des Trägervereins Matthiashaus in der wieder hergerichteten Matthiashalle. © Michael Korte

Das wird nach wie vor vom Trägerverein betrieben. Dazu gehört nun auch die frühere Halle, die beim Neujahrsempfang erstmals seit drei Jahren wieder genutzt werden konnte. Damals habe sich die Stadt aus dem Gebäude zurückgezogen, als die Fördergelder aus dem Stadterneuerungspaket nicht mehr flossen, so Helmut Kucharski. Der Raum sei auch nicht in den alten Zustand zurückversetzt worden, so der Bezirksbürgermeister weiter.

Kirche soll als Lager für Bänke von St. Johannes dienen

So haben Kirche (der die Gebäude immer noch gehören), der Trägerverein und sogar die Brauerei Stauder bei der Instandsetzung mit angepackt. Jetzt steht die Halle neben dem großen Saal wieder für die Ebeler zur Verfügung. Auch der Oberbürgermeister dankte dem Trägerverein ausdrücklich für sein Engagement: „Sie dienen einer gemeinsamen Sache, die für den Ortsteil besondere Bedeutung hat.“

Ob und wann die Kirche entwidmet wird, könnte Klaus Wehrhöfer nicht sagen. Während des Umbaus von St. Johannes solle sie erst einmal als Lager für Bänke und Ausstattung der Boyer Kirche dienen.