Beim Parteitag der Bottroper Sozialdemokraten wurde Sonja Voßbeck im Amt bestätigt. Stellvertreter genießen weiter das Vertrauen der Delegierten.
Mit bewährtem Personal geht die Bottroper SPD in die Zukunft. Die Delegierten bestätigten auf dem Parteitag des Unterbezirks in der Mensa der Willy-Brandt-Gesamtschule Sonja Voßbeck in ihrem Amt als Vorsitzende. An ihrer Vorstandsseite bleiben die Stellvertreter Thomas Göddertz, Ann-Kathrin Kohmann und Andreas Todt.
Vor dem Gang an die Wahlurne ließ Voßbeck, die ohne Gegenkandidaten ins Rennen ging, ihre bisherige Amtszeit Revue passieren.
Die letzten zwei Jahre seien spannend und zugleich anstrengend gewesen und wie im Flug vergangen. „Ich musste lernen, dass man es nicht jedem recht machen kann“, gestand sie. Dennoch sei sie darin gestärkt, um erneut zu kandidieren. In ihrer Kandidatur hob sie die erfolgreiche Arbeit der anwesenden 13 Ortsvereine hervor und rief dazu auf, noch mehr die Bürgernähe zu suchen. „Die Ortsvereine bleiben das Herz der Partei“, so Voßbeck. Bei der Wahl stimmten 136 Delegierte für die Grafenwälderin, bei 20 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Das entsprach 85 Prozent der Stimmen.
Zu wenig Stimmen für Nils Beyer
Voßbeck betonte, dass Politik keine „One-Man- oder eine One-Woman-Show“ sei. Politik funktioniere nur im Team. In ihrer Vorstandsarbeit kann sie sich dabei künftig auf bewährtes Personal verlassen.
Ann-Kathrin Kohmann (122 Stimmen), Thomas Göddertz (120 Stimmen) und Andreas Todt (84 Stimmen) erhielten erneut das Vertrauen der Delegierten. Nils Beyer hatte bei der Wahl zu den stellvertretenden SPD-Vorsitzenden als vierter Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen und auf einen der drei Vorstandsposten gehofft. 76 Stimmen reichten dafür aber nicht.
Die Europawahl im Mai und die Identitätskrise in der Sozialdemokratie waren die zentralen Themen des Parteitags. „Wir machen gute Arbeit in Berlin, müssen unsere Erfolge nur besser verkaufen“, sagte Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes und spannte den Bogen zur Europawahl. Er appellierte an die Ortsvereine, sich dafür noch mehr zu engagieren und möglichst viele Wähler an die Urne zu bekommen. „Die Wahl ist ernst zu nehmen. Wir dürfen Europa nicht den Rechten überlassen.“ Ins gleiche Horn stieß Thomas Kutschaty. Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion blickte noch zurück auf die Amokfahrt in der Silvesternacht und auf das mutmaßliche Motiv des Täters.
Dem rechten Terror entschieden entgegentreten
„Wir müssen dem rechten Terror entschieden entgegentreten.“ Im Anschluss stellte er eine Frage in den Raum: „Braucht man die Sozialdemokratie noch in unserem Land.“ Diese ernste Frage müsse man laut Kutschaty mit Blick auf die Europawahl und die Kommunalwahl 2020 in den nächsten Monaten an den Infoständen gegenüber Bürgern in drei, vier Sätzen beantworten können. Hierbei solle man sich auf sozialdemokratische Kernthemen wie „Beste Bildung für alle Kinder“, „faire Teilhabe am Arbeitsmarkt“ und „gerechte Rentenpolitik“ konzentrieren. „Die Sozialdemokratie ist längst nicht abgeschrieben“, so Kutschaty.