Bottrop. . Künstler taucht Kirche in eine Unterwasserwelt. Wale und Delfine schwimmen über die hohen Kirchenwände. Die Besucher trauen ihren Augen kaum.
Die Besucher der Cyriakuskirche haben ihren Augen kaum getraut. Bei der Veranstaltung „Open House“ tauchten sie in eine faszinierende Unterwasserwelt ein. Drei Beamer projizierten einen Film von Künstler Thomas Köller zu den Klängen melodischer Elektromusik auf die Wände des Kirchenschiffs und auf den großen Altarraum.
Mit dieser multimedialen Installation aus Musik und Licht erlebten die Besucher die Kirche einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Manche bestaunten das beleuchtete Gemäuer, andere nahmen Platz auf den Kirchenbänken und ließen die ungewohnten Eindrücke auf sich wirken. Im dritten Jahr hintereinander diente die Kirche als Kulisse von „Open House“. Die Gemeinde und das Kulturamt hatten erneut die Organisation der Veranstaltung übernommen.
Bis tief in die Nacht gearbeitet
Höhepunkte der Weihnachtswochen
Open House fand in diesem Jahr zum dritten Mal in St. Cyriakus statt. Von 19.30 bis 22 Uhr konnten die Besucher die multimediale Installation bestaunen. Der Eintritt war frei.
Open House am Samstag und der Nikolausmarkt am Sonntag bildeten die Höhepunkte der Weihnachtswochen an der Cyriakuskirche.
Quallen, Rochen, Wale, Delfine und Fischschwärme bewegten sich über die hohen Kirchenwände. Die Besucher, die in den ersten Kirchenbänken saßen, mussten ihre Hälse ordentlich recken, um diesem Naturschauspiel folgen zu können. „Für einen Teil des Films durfte ich im Aquazoo in Düsseldorf und im Oberhausener Sealife drehen“, verriet Thomas Köller. „Der Film ist so konzipiert, dass der Zuschauer denkt, er würde in Richtung Meeresoberfläche tauchen.“ Auch für die Filmmusik hat Köller in den zurückliegenden Wochen viel Zeit investiert und sie gemeinsam mit Künstlerkollege Hendrik Schoebel komponiert.
Kerstin Mallwitz, Organisatorin und Mitarbeiterin des Kulturamtes, ist von den Ergebnissen begeistert. Am Vortag hatten alle Verantwortliche noch bis tief in die Nacht in der Kirche am Aufbau gearbeitet. „Es sieht vielleicht nach wenig aus, aber man kann kaum glauben, wie viele Kabel verlegt werden mussten“, so Mallwitz. Zu den Überlegungen im Vorfeld von „Open House“ 2018 sagte sie: „Wir wollten keine starre Veranstaltung. Es soll lebendig sein.“
Neuauflage im Jubiläumsjahr fest geplant
Das Konzept ging auf. Draußen vor der Tür regnete es in Strömen. In der Kirche fanden jungen und ältere Besucher einen Rückzugsort und genug Zeit, um sich zu entspannen, die Seele baumeln zu lassen sowie die faszinierenden Eindrücke in Ton und Bild festzuhalten. Wie in den Vorjahren war die Veranstaltung ein Erfolg. „Schon 2017 hatten wir sehr viele positive Rückmeldungen von den Besuchern erhalten“, sagte Kerstin Mallwitz und lobte die erneut gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde.
Eine vierte Auflage in 2019, im 100. Jubiläumsjahr der Stadt, sei fest geplant. Motivation ist genügend vorhanden. „Wir wollen jedes Jahr einen drauf setzen“, so die Mitarbeiterin des Kulturarmtes mit einem Augenzwinkern. Erste Überlegungen gibt es. Die genaue Ausrichtung des Themas steht aber noch in den Sternen.