Bottrop. . „Kohle – Koks – Öl“ erzählt die Geschichte des Bergwerks Prosper-Haniel in Bottrop. Das Buch ist der 5. Band über 200 Jahre Bergbaugeschichte.
Das Buch heißt „Kohle – Koks – Öl“ und setzt dem Bergwerk Prosper-Haniel quasi ein Denkmal. Die niedergeschriebene Geschichte bleibt, auch wenn die Ära des Bergbaus in Bottrop in wenigen Tagen zu Ende geht. Am Mittwoch wurde die von der Ruhrkohle AG in Auftrag gegebene Chronik am passenden Ort vorgestellt: Bergwerksdirektor Jürgen Kroker begrüßte die Gäste im Malakoffturm. An seiner Seite hatte er Dr. Michael Farrenkopf, den Leiter des Bergbaumuseums in Bochum, das seit 2010 tief in der Bergbaugeschichte gegraben hat.
Wissenschaftlich fundiertes Werk
Dr. Farrenkopf ist einer der Autoren und Macher zusammen mit Christian Böse und Andrea Weindl vom Geschichtsbüro Rede, Roeseling & Prüfer in Köln. Rund eineinhalb Jahre habe die Arbeit an dem Band gedauert, erklärt der Museumsleiter. Viel Material wurde aus den unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen, geprüft und
im Lenkungskreis regelmäßig mit der RAG AG besprochen, bevor es niedergeschrieben wurde. Auch das Stadtarchiv Bottrop und die Historische Gesellschaft haben Material und Fotos beigesteuert. „Das ist ein wissenschaftlich fundiertes Werk“, lobte Jürgen Kroker und empfahl den Gästen, es ihren Lieben zu Weihnachten auf den Gabentisch zu legen
Das Buch beschreibt nicht nur technische Dinge wie Maschinen, Fördermengen und Tagesleistungen, die Struktur der Bergwerksgesellschaften und ihren Konkurrenzkampf oder die Folgen der beiden Weltkriege für den Bergbau. Es schildert auch die Umstände, unter denen die Menschen gelebt und gearbeitet haben und wie sich Bottrop vor 100 Jahren vom Dorf zur Großstadt entwickelt hat.
Fünf Bände zur Bergbaugeschichte
Chronik ist im Buchhandel erhältlich
Die Chronik „Kohle-Koks-Öl“ hat 350 Seiten und ist im Aschendorff-Verlag erschienen. Das Buch kostet 24,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3402-13392-7).
Der Münsteraner Aschendorff-Verlag wurde 1720 gegründet und befand sich seither immer im Familienbesitz, inzwischen in der neunten Generation.
Rund zehn Milliarden Tonnen Kohle hat der industrielle deutsche Steinkohlenbergbau in den vergangenen rund 200 Jahren gefördert und dabei das Ruhrgebiet geprägt. Darüber gibt nicht nur die Chronik über Prosper-Haniel Auskunft. Die ist nämlich bereits die fünfte und letzte in der Reihe, mit der die RAG AG, die Entwicklung dokumentieren ließ.
Das erste Buch ist bereits 2012 erschienen über die Steinkohleförderung am Niederrhein. Es folgten 2014 die Chronik über das Bergwerk Walsum und 2015 über Auguste Victoria. Diese drei ersten Bände sind noch im Selbstverlag des Bergbaumuseums erschienen, die letzten beiden beim Münsteraner Aschendorff Verlag, dessen Verlagsleiter Dr. Dirk Paßmann sogar Bergbauwurzeln hat. Das Buch über die Geschichte des Steinkohlebergbaus in Ibbenbüren – „Im tiefen Norden“ heißt es – wurde bereits vor einigen Tagen bei der Schließung des Bergwerks vorgestellt.