Kirchhellen. . Bezirksbürgermeister macht auf die neue Vorschrift im Ortskern aufmerksam. Die Stadt will den Verkehr auf der Hauptstraße auf Probe beruhigen.

Die Hauptstraße ist jetzt im Kirchhellener Ortskern von der Schulstraße bis Schulze-Delitzsch-Straßezur eine Einbahnstraße. Kraftfahrer können die Straße durch die Einkaufsmeile ab sofort nur noch in Fahrtrichtung zum Jugendkloster passieren. Von der Kreuzung Schulze-Delitzsch-Straße und der Antoniusstraße aus dürfen sie nicht mehr hinein fahren. Ziel ist auch eine Beruhigung des Verkehrs auf der stark befahrenen Meile mitten durch den Ort.

Die neue Verkehrsregelung soll zunächst ein Jahr lang gültig sein. „Wir werden die neue Einbahnstraßenregelung für diese Zeit erst einmal ausprobieren. Dann werden wir ja sehen, ob es funktioniert“, erklärt Sascha Borowiak, Abteilungsleiter des Straßenverkehrsamtes. Bewähre sie sich, könne sie durchaus auch von Dauer sein, meint der Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Gespräche mit Anliegern und Geschäftsleuten

Zwei Hausbaustellen behindern den Verkehr

Zwei Baustellen werden auf der Hauptstraße für ziemliche Verkehrsbehinderungen sorgen. So wird auf dem Grundstück der früheren Gaststätte Dickmann/Kessler in Höhe der Hausnummer 32 ein neue Haus gebaut.

Gegenüber rechnet die Verwaltung im kommenden Jahr mit einer weiteren Baustelle auf dem Baustoffmann-Gelände.

„Das ist ein guter Kompromiss. Wir hatten ja auf der Hauptstraße Verkehrszustände, die so nicht haltbar sind“, lobt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) die neue Verkehrsführung. „Es haben sich ja schon so einige Gedanken darüber gemacht, wie man den Verkehr auf der Hauptstraße beruhigen kann. Es gab da ja Vorschläge, die von der Sperrung bis zur Fußgängerzone reichten“, erinnert der Bezirksbürgermeister an die teils heftigen Diskussionen über die Einkaufsmeile. So hatte die Bezirksvertretung auf Antrag der FDP sogar demonstrativ die Errichtung einer Fußgängerzone ausgeschlossen.

Der Bezirksbürgermeister hob hervor, dass er vor der Änderung der Verkehrsführung Gespräche mit Anliegern und Geschäftsleuten an der Hauptstraße geführt habe. Die große Mehrheit habe keine Einwände gegen die Einbahnstraßenregelung erhoben. „Wichtig ist, dass die Geschäfte hier weiterhin auch mit Autos zu erreichen sind“, sagte Schnieder.

Das Tempo auf der Einkaufsmeile ist oft zu hoch

© Thomas Gödde

Der Bezirksbürgermeister rät allerdings zu einer Beobachtung darüber, ob sich das Tempo der Autos auf der Hauptstraße durch die Einbahnstraßenvorschrift womöglich sogar noch erhöht. Auf der Einkaufsmeile ist ein Tempolimit von 20 Stundenkilometer vorgeschrieben. Daran halten sich viele Kraftfahrer allerdings schon jetzt nicht. Schnieder hat die Sorge, dass viele noch schneller fahren, wenn sie keinen Gegenverkehr mehr haben.

Noch müssen sich die Kraftfahrer aber offenbar erst an die geänderte Verkehrsführung im Ortskern gewöhnen, meint der Bezirksbürgermeister. Gemeinsam mit Magnus Thesing, dem Leiter der Kirchhellener Bezirksverwaltungsstelle, beobachtete er, dass etliche Pkw-Fahrer in falscher Richtung in die Hauptstraße hineinfuhren, obwohl das neue Einbahnstraßenschild dies verbietet. Fahrer, die von der unteren Hauptstraße aus kommen, erkennen das Einbahnstraßenschild sehr spät.