Bottrop. . Ovationen in der Kulturkirche Heilig Kreuz für eine rasante musikalische Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Rock- und Popgeschichte

Das „Rockorchester Ruhrgebeat“ (ROR) begeisterte in der Kulturkirche beim „Glockenrock“ mit Songs der letzten fünf Jahrzehnte und bestätigte seinen Ruf als „musikalische Visitenkarte des Ruhrgebiets.“ Das Konzert in der gefüllten Kulturkirche war Teil einer Serie von Kirchenkonzerten, die das ROR in etwas kleinerer Besetzung absolviert. Am Samstagabend waren es 18 Musiker in Orchester und Chor unter der gewohnten musikalischen Leitung von Wolfgang Wilger.

Von Elvis bis zu den Toten Hosen

Es ist schon beeindruckend, was dieses Ensemble zu bieten hat. Es nimmt die Zuhörer auf eine mitreißende Tour durch die Rockgeschichte. In ihrem breiten Repertoire von Elvis Presley bis zu den Toten Hosen präsentierten sie in drei Stunden gefühlvoll und dynamisch alles, was iRang und Namen hat. „50 Jahre Musikgeschichte in einem Programm unterzubringen, ist megaspannend“, erläuterte Christian „Kiki“ Müller, der gewohnt locker moderierte.

Angestimmt auf die Solisten

Das Ensemble begann gefühlvoll mit Lindenbergs „Cello“ und laut Kiki „passend zu Weihnachtszeit“ mit einer Eigenkomposition von Chorsänger Maurice „This is for the children“.Das Orchester ist erstklassig, aber besonders die glänzenden Stimmen trugen das Programm.Dabei wird in bester ROR-Manier im gut abgemischten Sound einfallsreich arrangiert. Die einzelnen Titel sind auf die jeweiligen Solisten abgestimmt. Der Moderator überzeugte bei „Suspicious minds“ (Elvis Presley) nicht nur stimmlich, auch der Hüftschwung war perfekt.

Micks Versionen von Joe Cocker Songs „Up where we belong“ und „The letter“erzeugten Gänsehaut-feeling. Das Streichquartett leitete „A whiter shade of Pale“ ein, das von Mick und Maurice raumfüllend dargeboten wurde. Bei „Kansas City“ konnte Maurice sein Können an der Blues-Mundharmonika beweisen.

© Thomas Gödde

Auch die Damen wussten stimmlich zu überzeugen, sei es Sonja bei „Radar Love“ (Golden Earing), Laura „Rolling in the deep“(Adele), Bea „Oh Happy day“oder Nicole „An Tagen wie diesen“. „Highway to hell“ ist in einem Altarraum unterhalb des Kreuzes fragwürdig, aber Gitarrist Paul Neumann die Zuhörer von den Sitzen. Beim anschließenden Queen-Medley gab Moderator Kiki „die Kirche zur Ekstase frei.“ Standing Ovations und langanhaltender Applaus waren der verdiente Lohn für ein gelungenes Powerplay - Konzert.

Hans von der Forst, der Gründer des Ensembles, war ebenfalls begeistert. „ Wir sind eine große Familie und haben Spaß an der Musik.“ Die Reaktion des Publikums reichte von „Tolle Musik, tolle Stimmung“, über „großartige Sänger“ bis „Wir kommen wieder!“