Bottrop. Bei einer Bürgerversammlung zur Schermbecker Wölfin kündigt das Land die Schaffung einer Pufferzone an, in der Schutz von Herden gefördert wird.
Das Landesumweltministerium verhandelt mit dem Bund und der EU über eine Ausweitung des Wolfsgebietes, das in Bottrop bisher nördlich der A2 ausgewiesen ist. Damit soll auch Tierhaltern in einer „Pufferzone“ die Möglichkeit gegeben werden, Fördergelder für den Herdenschutz zu bekommen, sagte Abteilungsleiter Hubert Kaiser bei einer Bürgerversammlung.
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Fast 300 Interessierte waren am Mittwochabend in die Aula der Gesamtschule Hünxe gekommen, um sich über das neue Wolfsgebiet Schermbeck und über die jüngsten Erkenntnisse über die Wölfin informieren zu lassen. Das Landesumweltministerium hatte ihr nach einer DNA-Auswertung Nutztier-Risse in Kirchhellen zugeordnet. Im Publikum fanden sich sowohl bekennende Befürworter eines Schutzes für den Wolf als auch vor dem Wolf.
Debatte um „Problemwolf“
Aus der zweiten Gruppe wurde gefordert, angesichts der vielen dokumentierten Risse und vieler, allerdings oft unbewiesener, Sichtungen den Wolf zum „Problemwolf“ zu erklären. So hatte das Landratsamt Görlitz im Februar einen Wolf zum Abschuss freigegeben, weil er Hunde getötet und sich Wohnhäusern genähert haben soll.
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Eine Einstufung als Problemwolf gaben aber die bisherigen Ereignisse im Wolfsgebiet Schermbeck nicht her, sagt Matthias Kaiser, Leiter der Wolfs-Arbeitsgruppe in NRW. Zwar könne ein Wolf, der mehrfach geschützte Schafe angreife, als Problemwolf gelten.
Doch zwischen den Angriffen der Schermbecker Wölfin auf Schafe oder Ziegen seien zuweilen Wochen verstrichen. In dieser Zeit habe sich die Wölfin „ihre natürliche Nahrung geholt“. Deshalb legt Kaiser sich fest: „Es gibt keine Handhabe, diesen Wolf als Problemwolf einzustufen“.
Angst vor Wölfen unbegründet
„Müssen wir Angst vor der Wölfin haben?“ Diese häufig gestellte Frage versuchte Kaiser mit Statistiken zu beantworten. „In 20 Jahren hat es keinen Angriff von Wölfen gegeben. Meist bemerkt uns der Wolf eher als wir ihn und verschwindet.“ Jäger aus dem Publikum bezeichneten die Befürchtung, der Wolf könne Menschen angreifen, als „Panikmache á la Rotkäppchen“.
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Das Land hat bereits die Förderquote für den Schutz von Herden von 80 auf 100 Prozent erhöht und hat Tierhaltern weitere Förderung in Aussicht gestellt.
An Bauern wie Bürger appellierte Umweltamtspräsident Thomas Delschen: „Ihre Sorgen und Ängste nehmen wir sehr ernst. Aber: Den Wolf hat niemand eingeladen. Er ist einfach gekommen. Und er ist durch Gesetze geschützt und darf das. Wir müssen jetzt das Nebeneinander organisieren.“