Bottrop. Stadtarchiv und Historische Gesellschaft geben Fotokalender zum 100-jährigen Stadtjubiläum heraus. Der Erlös fließt später einem guten Zweck zu.
Wie eine Zeitreise in Bildern durch 100 Jahre Bottroper Geschichte: So präsentiert sich der erste großformatige Fotokalender, den das Stadtarchiv und die Historische Gesellschaft jetzt vorstellten. Dabei schwelgen die Betrachter der - mit dem Titelbild - 13 Schwarzweiß-Ansichten zunächst in Nostalgie pur.
Wer die Blätter allerdings wendet, findet sich wieder in der Zukunft. Auf der Rückseite sind nämlich die wichtigsten Veranstaltungen und Aktionen aufgeführt, die in dem jeweiligen Monat aus Anlass des Stadtjubiläums in Bottrop stattfinden. So ist der neue Kalender gleich in doppelter Hinsicht eine Gedankenstütze.
Bilder aus neun Jahrzehnten
Denn natürlich werden bei Vielen auch persönliche Erinnerungen an die gezeigten Plätze und Orte wach. Gleich beim Titelbild erinnert sich Franz-Josef Reidick an die Buttercremetorte, die der vorsitzende der historischen Gesellschaft im Café Mennekes am Altmarkt stets reichlich bekam. Dieser Altstadttreffpunkt ist heute ebenso passé, wie das „Galanterie“-Geschäft daneben, ein Vorläufer heutiger Deko-Läden. Geblieben sind die üppigen Altbaufassaden, die inzwischen unter Denkmalschutz stehen. Die Häuser auf der gegenüberliegenden Seite, an der Einmündung zur Hansastraße, haben die 1960er Jahre dagegen nicht überlebt.
Eine Rathausansicht von 1930 erinnert an den Willen damaliger Stadtplaner, Bottrop ein städtisches Antlitz zu verleihen. Der alte Trappenkamp mit dem Markt, die Gartenstadt Welheim, aber auch das Caritas-Kinderdorf, ein heute ebenfalls denkmalgeschütztes Ensemble aus den späten 50er Jahren oder der proppevolle Lichthof des Berufskollegs während eines internationalen Billardtreffens stehen für das breite Spektrum, das Stadtarchivarin Heike Biskup und Elsbeth Müller von der Historischen Gesellschaft nun Revue passieren lassen.
Dabei geben die kurzen Texte neben der monatlichen Jubiläumsvorschau immer auch eine Einordnung der Motive und historischen Informationen, zum Beispiel die erste Erwähnung eines Marktes in Bottrop von 1432. „Erinnerungen für die Älteren, Informationen für die Jüngeren“, so fasst Kulturdezernent und Kämmerer Willi Loeven den Nutzen des Kalenders zusammen.
Darüberhinaus kommt „Bottrop 1919 - 2919“ in seiner durchgängigen Schwarzweiß-Ästethik und dem modern-dezenten Zeitstrahl am Rand Dank Stephanie Klein auch schön gestaltet daher.
Ab sofort erhältlich
Der Kalender ist in einer Auflage von 4500 Exemplaren erschienen und ab sofort in allen Bottroper Sparkassenfilialen, bei der Historischen Gesellschaft in der Alten Börse und im Stadtarchiv erhältlich. Der Kaufpreis von fünf Euro könne dank Förderung der Sparkasse für einen gemeinnützigen Zweck zu Verfügung gestellt werden, so Bärbel Doberg und Frank Pinnow von dem Geldinstitut.