Bottrop. . Der Fußballklassiker BVB gegen Bayern hat die Veranstalter ebenso Besucher gekostet wie der Regen. Trotzdem: Mit der Stimmung sind sie zufrieden

Die Bottroper Kneipennacht bleibt auf Erfolgskurs: Knapp 2000 Musikfans machen sich am Samstagabend in der Bottroper Innenstadt auf den Weg, um gemeinsam mit Bekannten den Bands, Duos und Solokünstlern in den 13 teilnehmenden Lokalen, Bars, Gaststätten und Kulturkirchen zu lauschen.

Trotz des schlechten Wetters sind viele Familien und Freundesgruppen unterwegs. Die Straßen sind aufgrund des anhaltenden Regens leer, die Wirtschaften dafür umso voller, was vor allem das Veranstaltungsteam rund um Kneipier Reimbern von Wedel-Parlow freut.

Gute Laune ist spürbar

Solo in der Kulturkirche: Sänger und Gitarrist Heiko Fänger profitierte in Heilig Kreuz von der neuen Anlage.
Solo in der Kulturkirche: Sänger und Gitarrist Heiko Fänger profitierte in Heilig Kreuz von der neuen Anlage. © Andreas Hofmann

Manche Kneipen wie das Hürter oder das Stadtcafé auf der Gladbecker Straße platzen aus allen Nähten. Hier ist bereits früh am Abend kaum ein Durchkommen. Vor den Theken fallen sich alte Klassenkameraden in die Arme. Manche Gäste haben sich länger nicht gesehen und extra für das Event verabredet. An den Stehtischen prosten sich Familienmitglieder munter zu, bevor sie erneut ein Gespräch mit ihrem Nächsten beginnen. Die gute Laune der Bottroper Kneipenfans ist überall spürbar.

In der Kulturkirche Heilig Kreuz ist bereits früh viel los. Der Gitarrist und Sänger Heiko Fänger sorgt hier mit Songs wie „Lemon Tree“ von Fools Garden oder „Losing My Religion“ von R.E.M für Hochgefühle. Der Solokünstler weiß, wie er die Besucher abholt. Er fordert das Publikum zum Mitsingen auf, das den Refrain von „Angie“ von den Stones aus voller Kehle mitsingt. Der Sound ist besser als in den Vorjahren, was unter anderem an der neuen Anlage der Kulturkirche liegt.

14. Kneipennacht in Bottrop

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Im König Bierhaus gibt es hingegen um 20 Uhr Probleme mit der Technik. Beim Auftritt von „The Noise Control“ streikt eine Gitarre, die die Musiker nicht richtig gestimmt bekommen. Hier müssen die ersten Besucher etwas länger auf die rockigen Töne warten, was der Stimmung in der Kneipe jedoch keinen Abbruch tut. Die vierköpfige Cover-Band überzeugt unter anderem mit Titeln wie „Jumpin‘ Jack Flash“ von den Stones, vor allem die Soli gehen unter die Haut.

Gitarrist muss abbrechen

Startschwierigkeiten hatte die Band „The Noise Control“ im König Bierhaus: Eine Gitarre wollte sich nicht stimmen lassen.
Startschwierigkeiten hatte die Band „The Noise Control“ im König Bierhaus: Eine Gitarre wollte sich nicht stimmen lassen. © Andreas Hofmann

Im Corretto geht es leiser zu. Hier warten Sloe Gin mit Interpretationen bekannter Pop- und Rocktitel auf. Unter anderem gibt das Duo den Song „Junimond“ von Echt zum Besten. In den ersten Reihen schunkelt eine gut gelaunte Besuchergruppe. „Ein grandiose Show“, sind sich die Damen einig.

Ein größeres Problem haben die Künstler von Dead Man’s Hand, die im Hallenbad einen gewaltigen Hard-Rock-Auftritt abliefern. Sie müssen nach dem ersten Set in kleinerer Besetzung spielen, da Gitarrist Udo Flöder aus gesundheitlichen Gründen den Gig abbrechen muss. Das hält die Combo jedoch nicht davon ab, ein Klangfeuerwerk abzuliefern und das Lokal zum Beispiel mit alten Hits von ACDC zum Beben zu bringen.

„Alles in allem eine gelungene Kneipennacht. Der Abend ist super gelaufen, auch wenn es ein paar Gäste weniger waren als bei der Frühlingsausgabe. Das liegt zum einen am Regen, zum anderen aber auch an dem Fußballspiel, das zeitgleich übertragen wurde“, resümiert Veranstalter Reimbern von Wedel-Parlow. Der Aufwand habe sich erneut gelohnt.