Bottrop. . Ein 19-Jähriger Essener hatte die Räumung des Movie Parks ausgelöst. Der Parkbetreiber, Polizei und Feuerwehr kündigen hohe Rechnungen an.

Die Polizei hat in Essen-Kray einen 19-jährigen festgenommen. Er hat inzwischen gestanden, den Drohnanruf getätigt zu haben, der am Abend des 26. Oktober die Evakuierung des Movie Parks verursacht hat. Nach Angaben der Polizei war das Tatmotiv wohl Eifersucht. Neben dem Strafverfahren kommen auf den jungen Mann jetzt heftige Schadenersatzforderungen zu.

Rechnung der Feuerwehr wird wenigstens fünfstellig

„Allein die Feuerwehr Bottrop hat an jenem Abend wegen der Drohung 20 Fahrzeuge nach Feldhausen geschickt“, sagt Feuerwehrsprecher Christoph Lang. „Dazu kamen noch die Einheiten des DRK und des Technischen Hilfswerks. „Wir haben noch keine Rechnung geschrieben, aber sie wird sicherlich fünfstellig ausfallen.“

Der 19-jährige hatte am Nachmittag des 26. Oktober bei einem Anruf im Park mit verstellter Stimme eine Bedrohung angekündigt. Die Parkleitung hatte Polizei und Feuerwehr eingeschaltet. Gemeinsam hatte der Krisenstab entschieden, die Drohung ernst zu nehmen und den Park zu räumen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich wegen des „Halloween Horror Festivals“ rund 11.000 Besucher im Park.

Zunächst wurden keine weiteren Besucher in den Park gelassen, parallel schloss die Parkleitung nach und nach die einzelnen Fahrgeschäfte und räumte die Themengebiete im Park. Gegen 21.15 Uhr verließen die letzten Besucher den Park. Parallel dazu stellten Feuerwehr, DRK und Technisches Hilfswerk sicherheitshalber Rettungsfahrzeuge an der Feldhausener Straße in Bereitschaft.

Movie Park hat sich Schadenersatzansprüche vorbehalten

Die Polizei hatte schon nach der ersten Ermittlungen vermutet, dass hinter dem Anruf „keine ernst zu nehmende Drohung“ stehe, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Noch in der Nacht hatte sie eine Gruppe von rund zehn miteinander verwandten und bekannten Personen als mögliche Tätergruppe ermittelt. Einen von ihnen, den 19-Jährigen aus Essen-Kray, ermittelten die Fahnder als den mutmaßlichen Täter. Am Donnerstag durchsuchten die Fahnder seine Wohnung. Sie fanden unter anderem ein Smartphone und eine Sim-Karte, die sie sicher stellten. Daraufhin gab der 19-Jährige zu, er habe den Drohanruf gemacht. Er habe damit einem Verwandten „den Abend verderben“ wollen, den er im Movie Park vermutete.

Neben dem Strafverfahren wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ kommen auf den jungen Mann jetzt Schadenersatzansprüche zu. Die Parkleitung hatte sich noch am Abend der Räumung ausdrücklich zivilrechtliche Schritte vorbehalten. Neben der Feuerwehr hat auch die Polizei angekündigt, für den Einsatz eine Rechnung zu schreiben.