Bottrop. . Der Bottroper Pumpenhersteller Seepex ermöglicht seinen Auszubildenden einen Aufenthalt im Ausland. Dafür wurde das Unternehmen ausgezeichnet.

Die beiden Auszubildenden der Firma Seepex sitzen nicht mit am großen Konferenztisch, als IHK-Vizepräsidentin Birgit Wiesehahn-Haas die Auszeichnung „Ab ins Ausland“ überreicht. Die beiden angehenden Industriekaufleute sind eben dort – im Ausland. Genauer gesagt machen sie gerade ein Praktikum im walisischen Cardiff.

Seepex ermöglicht bereits zum zweiten Mal Azubis einen Aufenthalt im Ausland und für dieses Engagement wurde das Unternehmen für Pumpentechnologie nun von der IHK Nord Westfalen geehrt.

„Deutschland ist nicht der Nabel der Welt“

„Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. Es ist wichtig, dass man etwas anderes kennenlernt“, findet Dr. Ralph Günther, Vizepräsident des Sales und Customer Services bei Seepex. Für ihn sei es selbstverständlich, dass Auszubildende während ihrer Lehre, diese Chance bekommen.

Weiterer Preis für eine findige Idee

Der Bottroper Pumpenhersteller Seepex hat sich einen weiteren Preis gesichert. Von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall wurde das Unternehmen mit dem „Schlauen Fuchs“ ausgezeichnet.

Sicherheitstechnik der Feuerwehr soll das Arbeiten mit den schweren Pumpenbauteilen erleichtern. Die Idee kam von einem Industriemechaniker und freiwilligem Feuerwehrmann.

Seepex macht 80 Prozent seines Geschäfts im Ausland. Das Unternehmen hat nicht nur einen Standort in Bottrop, sondern auch in Ohio und Shanghai. „Jeder Jeck tickt anders. Es hilft bei der Zusammenarbeit, wenn man andere Kulturen kennenlernt. Außerdem werden die Sprachkenntnisse verbessert“, sagt Günther.

Seit rund fünf Jahren greift die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen Unternehmen in dieser Hinsicht unter die Arme und organisiert den Auslandsaufenthalt der Azubis. Dahinter steckt ein weltweites Netzwerk aus Firmen und anderen Organisationen.

Bewerbungsgespräch über Skype

Eines mussten die beiden Auszubildenden selbst erledigen. „Sie mussten die Bewerbungsgespräche über Skype und auf Englisch führen“, sagt Melanie Frank, Mitarbeiterin in der Abteilung Human Resources. „Das sind Erfahrungen, die man in der Schule nicht macht“, fügt Birgit Wiesehahn-Haas, Vizepräsidentin der IHK Nord Westfalen, hinzu.

Allerdings fehlen die Azubis für rund vier Wochen im Bottroper Unternehmen. Ein Problem ist das nicht. „Diese Zeit rechnen wir ein. Außerdem können andere im Notfall für sie einspringen“, so Frank. Die beiden können also beruhigt Erfahrungen in Wales sammeln.