Politiker ziehen Bilanz der Ferienaktion und schlagen eine Wiederholung im nächsten Sommer vor. Noch keine Förderzusage für den großen Umbau.

20.000 Kinder und Jugendliche haben in den Sommerferien vom freien Eintritt ins Stenkhoffbad Gebrauch gemacht. Weil Kinder ihre regulär zahlenden Eltern mitgebracht haben, das Freibad im Revierpark geschlossen und der Sommer so schön und lang war, wird sich der Zuschussbedarf für das Freibad vermutlich auf 65.000 Euro reduzieren. Deshalb wollen viele Politiker den freien Eintritt auch nächsten Sommer anbieten.

Der Betriebsausschuss Sport und Bäder wollte eigentlich erst Anfang nächsten Jahres die Freibadzahlen diskutieren. Michael Gerber (DKP) nahm die Mitteilung über den voraussichtlichen Zuschussbedarf bereits zum Anlass für seine Bilanz. „Der freie Eintritt für Kinder und Jugendliche aus Bottrop in den Sommerferien war ein Erfolgsmodell. Auch in den nächsten Sommerferien sollten wir dieser Gruppe wieder freien Eintritt gewähren.“ Und mit Blick auf den Wasserschaden im Frühjahr, der einen Austausch der Pumpen nötig gemacht und die geplante Freibadöffnung verzögert hatte, rechnete er vor: „Hätten wir wie geplant schon im Mai öffnen können, wären noch 10.000 Besucher mehr gekommen.“

Überraschend gutes Ergebnis

20.000 Kinder und Jugendliche hatten in den Ferien den freien Eintritt in den Park genutzt. Den gegenüber dem Vorjahr reduzierten Zuschussbedarf nannte Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebes, ein „überraschend gutes Ergebnis“.

Auch die Politiker von SPD und CDU können sich vorstellen, das Angebot des freien Eintritts in den nächsten Sommerferien zu wiederholen. Sie wollen jedoch die endgültige Bilanz für das Stenkhoffbad abwarten, dies der Bäderbetrieb Anfang 2019 vorlegen will.

Darin enthalten sein sollen auch Temperaturdaten aus den Vorjahren. Diese Forderung wiederholte Bastian Hirschfelder (CDU), weil aus sicht seiner Fraktion nur so der Einfluss der Witterung auf die Besucherzahlen darstellbar sei.

Hirschfelder und SPD-Ratsherr Rüdiger Lehr nehmen für ihre Parteien in Anspruch, zur Senkung des Zuschussbedarfes seit dem Bürgerentscheid für den Erhalt des Freibades beigetragen zu haben. Rüdiger Lehr: „Seit dem Bürgerentscheid bemühen wir uns, das Bad wirtschaftlich zu betreiben. Wir wünschen uns, dass es in Zukunft so weiter geht wie in diesem Jahr.“ Er würdigte ausdrücklich den Beitrag des Fördervereins zum Betrieb des Freibades. 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit sind diesen Sommer geleistet worden.

Noch keine Reaktion aus der Hauptstadt

Aus Berlin ist noch keine Reaktion gekommen auf den Förderantrag aus Bottrop zum barrierefreien Ausbau des Bades. Der Sport- und Bäderbetrieb hatte dieses Projekt im August angemeldet zum Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Durch die Barrierefreiheit sollen auch Menschen mit Behinderungen sowie ältere Bürger das Bad besser nutzen können.

Im Falle einer Förderung will die Stadt das Bad für 8,1 Millionen Euro komplett sanieren und beide Becken neu bauen. Mit der Planung und Begleitung der Sanierung will die Stadt einen Bäderarchitekten beauftragen. Der Abriss könnte im August 2020 beginnen. Die Neueröffnung könnte im Mai 2022 stattfinden.