Bottrop. . Eine gemeinsame Tochter von Stadt und RAG soll Zechenstandorte in Bottrop vermarkten. SPD und CDU unterstützen diesen Plan. Vorbild war die „Innovation City“.
Wenn der Bergbau in Bottrop geht, hinterlässt er acht Flächen mit einer Gesamtgröße von 75 Hektar, die die Stadt in den folgenden Jahren erschließen, entwickeln und vermarkten will Oberbürgermeister Bernd Tischler will diese Aufgabe einer Entwicklungsgesellschaft aus Stadt und RAG Immobilien übertragen. Sie soll auch dafür sorgen, dass es auf dem gigantischen Gelände „Freiheit Emscher“ im Bottroper Süden und Essen Norden zügig weitergeht, sobald dort Ende des Jahres ein Masterplan für das Areal vorliegt.
Gewerbegebiete mit hoher Qualität
Tischler hat für diesen Plan schon den Applaus von SPD und CDU sicher. „Eine Superidee, die wir uneingeschränkt unterstützen werden“, sagt SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. „Bei der CDU läuft der OB mit dieser Idee offene Türen ein“, sagt CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder. Am Freitag wird der Oberbürgermeister seinen Plan im Planungsausschuss vorstellen und sich am 20. November im Hauptausschuss grünes Licht für die Umsetzung holen.
350.000 Quadratmeter am Bergwerk
Die größte Fläche im Angebot der neuen Gesellschaft wird das Bergwerk Franz Haniel mit mehr als 350.000 Quadratmetern, die kleinste ist das Morianhaus der RAG mit 1400 Quadratmetern. Auf diesen Flächen sollen Gewerbegebiete mit hoher ökologischer und städtebauliche Qualität angesiedelt werden. „Das ist eine Riesenchance für Bottrop“, sagt Tischler. „Das kann ich nicht im Tagesgeschäft einer ohnehin schon schwer belasteten Verwaltung überlassen.“
Auch interessant
Aus Tischlers Sicht gibt es einen politischen Konsens: Gewerbegebiete sollen nicht in Kirchhellen auf der grünen Wiese entstehen, während riesige Flächen etwa an der „Freiheit Emscher“ oder um die vier Schachtanlagen herum brach liegen. Er will auch dafür sorgen, dass die Politik über den Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft die Lufthoheit über die Planung behält. „Wenn es an die Bauleitplanung für die neuen Gebiete geht, muss sowieso der Rat entscheiden.“ Das Vorbild für die neue Gesellschaft bildet die Managementgesellschaft der Innovation City. Von der Entwicklungsgesellschaft verspricht sich Tischler „größere Flexibilität und Schnelligkeit“.