Bottrop. . Seit fast zwei Jahren ist der Durchgang Bothenstraße / Hochstraße in Bottrop zugemauert. Ist das besser? Darüber scheiden sich die Geister.
„Ich habe hier schon vieles erlebt, aber das ist der Gipfel“, sagt Anwohnerin Veronika Marcen und zeigt auf den Berg von Sperrmüll, der sich am Ende der Bothenstraße in dem Rondell angesammelt hat, unmittelbar vor dem zugemauerten Durchgang zur Hochstraße. „Was hat das jetzt gebracht, da zuzumachen?“
Nichts, das findet zumindest die Frau, die seit 40 Jahren in dieser Gegend lebt. Ende 2016 hatte der Hausbesitzer, den Durchgang zur oberen Hochstraße mit Genehmigung der Stadt zumauern lassen, in der Hoffnung, die Drogenszene zu vertreiben, die sich da gebildet hatte. Die Szene habe sich nur an eine andere Ecke verlagert, meint die Nachbarin, und die Bothenstraße, hier immer schon eine „Schmuddelecke“, sei in letzter Zeit regelrecht verkommen.
Die Ratten tummeln sich hier
Kaum sei der Sperrmüll abgefahren, stapele sich schon wieder neuer auf der Straße. Und die großen Abfallcontainer würden eigentlich ständig überquellen. „Hier tummeln sich die Ratten bei all dem Müll.“
„Das ist ein ziemlicher Problemfall“, bestätigt Uwe Wolters, Vorstandsvorsitzender der Best den Ärger. Ein Anwohner melde seinen Sperrmüll an, aber wenn die Best kommt, „liegt da die fünffache Menge“. Alles was zu viel ist bleibe liegen: „Wir versuchen da konsequent zu sein. Schließlich geht das auf Kosten der Allgemeinheit.“ Bis zu drei Kubikmeter können pro Abholung kostenlos bereit gestellt werden.
Müllcontainer quellen über
Container für Entrümpelung
Bei der Sperrmüllsammlung werden sperrige Gegenstände, die nicht in die Mülltonne passen, mitgenommen, bis zu drei Kubikmeter kostenfrei.
Für alles was darüber hinausgeht, können gesonderte Termine mit der Best gegen Entgelt vereinbart oder (kostenpflichtige) Container bestellt werden.
Auch, dass die Müllcontainer in dieser Straße immer überquellen, ist im Entsorgungsbetrieb bekannt. „Wir sind da dran“, sagt Uwe Wolters. Der Hausbesitzer müsse dafür sorgen, dass genügend Müllbehälter aufgestellt werden. Im übrigen habe sich die Lage an der Bothenstraße aber verbessert, seit der Durchgang zur Hochstraße zugemauert ist, stellt Wolters fest. „Das ist hier ein schwieriges Umfeld.“
„Es gibt keine Probleme mehr“, zitiert auch Thorsten Albrecht von der Pressestelle der Stadt die Kollegen vom kommunalen Ordnungsdienst. Die Drogenszene sei erfolgreich vertrieben worden. „Unser Konzept ist aufgegangen.“
„Tote Hose“ auf der Hochstraße
Für zwei Jahre hatte die Stadt es zunächst genehmigt, den Durchgang zu versperren. Das sollte dem Hausbesitzer auch Zeit geben, weitere Pläne für seine Immobilie und das Umfeld zu machen. Überlegt worden war Ende 2016 beispielsweise, die Ladenlokale zur Hochstraße hin zu vergrößern und dadurch attraktiver zu machen.
„Hier ist tote Hose“, stellt Veronika Marcen mit Blick auf die Hochstraße fest. Wenn sie abends überhaupt noch rausgehe, sei die Angst ihr Begleiter: „Man guckt sich immer über die Schulter.“