Bottrop. Das Stadtjubiläumsprojekt 99 geht in weiter. Guido Hofmann, Christine Klomfaß und Sponsoren stellen die Aktion vor. Bottroper können mitmachen.

Zum Geburtstag gibt’s Geschenke. Aber was schenkt man einer Stadt? Bei Bottrop könnte man sich noch eloquent aus der Affäre ziehen, denn hier feiern sie ja im kommenden Jahr „nur“ die Verleihung der Stadtrechte vor 100 Jahren, während der eigentliche Geburtstag ja irgendwo im Dunkel des Mittelalters liegt. Geschenkt!

Die Projektgruppe 99 hat als Vorbereitung auf 2019 bereits für dieses Jahr drei Projekte in der Pipeline, an denen sich Bottrops Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Nach „b-schreibt“ des Literaturstudios Galerie 7 (die WAZ berichtete) haben sich nun der Bildhauer Guido Hofmann und die Designerin Christine Klomfaß zusammengetan und stellen nun Teil zwei des Projekts 99 vor: „b-schenkt“. Dafür gestaltete Christine Klomfaß ein überdimensionales „b“, das Guido Hofmann - mit tatkräftiger Hilfe seines Sohnes - schmiedend und schweißend in Gitterdraht übersetzte. Nun sind die Großskulpturen von drei mal zwei Metern fertig. Jetzt kommen die Bottroper ins Spiel. Denn: Die beiden „b“ sollen gefüllt werden. Mit „Geschenken“ der Bürger an ihre Stadt. „Der Clou ist, dass die Geschenke die Skulpturen nie verlassen werden und vor allem sichtbar bleiben“, sagt Christine Klomfaß. „So werden die beiden großen Gitterhüllen erst zur farbenfrohen Skulptur, zum Kunstwerk“, sekundiert Guido Hofmann. Und die sollen dann im Jubiläumsjahr - und möglichst auch darüber hinaus - im öffentlichen Raum sichtbar bleiben.

Endgültige Standorte sind noch offen

Jetzt heißt es für alle Bottroper, sich Gedanken zu machen, was sie der Stadt schenken möchten - und was in den Skulpturen auch schön aussehen könnte. „Es kann etwas ganz Persönliches sein, was die Menschen mit ihrer Stadt verbindet oder einfach etwas Schönes, ein Symbol oder ein Glücksbringer“, sagt Christine Klomfaß. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur: Unappetitlich oder verderblich sollte die Gabe nicht sein, dafür aber wetterfest. Die Sponsoren, die sich übrigens von Anfang an für die etwas schräge Idee begeisterten, haben schon erste Ideen. „Vielleicht trenne ich mich von meiner alten Parkuhr, die früher einmal auf dem Berliner Platz stand“, sagt Erich Stemplewitz von der Egon Bremer Stiftung. Unternehmer Oliver Helmke von der IG Gladbecker Straße trägt sich in Gedanken schon mit einer Grubenlampe, die er bislang daheim hütet. Frank Pinnow von der Sparkasse ist sich noch nicht sicher. Die Idee mit der Bürgerbeteiligung findet er jedenfalls toll und ein ,b’ bekomme vor der Sparkasse ja schon einmal einen prominenten Platz.

Das zweite „b“ wird zunächst auf der Gladbecker Straße gegenüber des Cafés „Corretto“ stehen. Jetzt fehlt nur noch die bunte Füllung...

Dort können Geschenke abgegeben werden

An diesen vier Stellen stehen ab Mittwoch, 24. Oktober, die bunt gestalteten Behälter für die Geschenke der Bottroper: In der Sparkasse am Pferdemarkt. Auf der Gladbecker Straße gegenüber vom Café Corretto. Beim Gartencenter Fockenberg, Bottroper Straße. Auf dem Johann-Breuker-Platz vor der Sparkasse Kirchhellen.