Bottrop. . Bei der Bewerbungen können Eltern drei Wunsch-Kitas auf einer Prioritätenliste nennen. Die Auswahl treffen die Träger aber weiterhin selber.

Das könnte den Eltern demnächst einige Mühe ersparen. Die Stadtverwaltung plant nämlich die Einführung eines Online-Systems für die Anmeldung an den Bottroper Kindertagesstätten.

Das wird allerdings frühestens im Frühjahr 2019 zur Verfügung stehen, sagt Nadine Granow-Keysers, die zuständige Abteilungsleiterin im Amt für Jugend und Schule. Die Stadt kauft das notwendige Programm dafür ein, die Träger der verschiedenen Kindertageseinrichtungen in Bottrop werden daran angeschlossen. Geprüft werden muss noch, ob alle über die dafür notwendigen Voraussetzungen verfügen, das System technisch ans Laufen zu kriegen.

Wenn das gelungen ist, dann sollen die Eltern ihre Kinder online anmelden können. Dazu werden sie drei Wunsch-Kitas in eine Prioritätenliste eintragen können. Für die Auswahl der Kinder bleiben dann aber alleine die Träger der einzelnen Kitas zuständig.

Auswahlkriterien festgelegt

3908 Kinder werden betreut

In den Bottroper Kindertageseinrichtungen stehen derzeit 725 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung, weitere 283 in der Tagespflege. 2880 Plätze gibt es in den Kitas für Kinder von drei bis sechs Jahren sowie 20 Hortplätze für Schulkinder, insgesamt 3908.

Derzeit sind zwei neue Kitas in Planung im Wohnbereich Mitte-Süd mit 100 Plätzen am Lamperfeld und 75 am Südring. Eine weitere Kita mit 100 Plätze soll in Kirchhellen gebaut werden.

Dabei gebe es aber ein grundsätzliches Einvernehmen unter den Trägern über die Auswahlkriterien, sagt Nadine Granow-Keysers. Vorrang haben Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind und deshalb eine Betreuung für ihr Kind brauchen. Bei konfessionsgebundenen Trägern spielt auch die Religionszugehörigkeit eine Rolle. Weitere Kriterien sind soziale Härten, Betreuungsumfang, Geschwisterkinder, aber auch die Entfernung zwischen Wohnung und Kita.

Für die Stadt habe das Online-System den Vorteil, dass nach Vergabe der Plätze wesentlich schneller festgestellt werden könne, welche Kinder keinen Platz bekommen haben. Für die über dreijährigen Kinder besteht bekanntlich ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Der kann den Eltern aber auch bei einer Tagesmutter/vater angeboten werden, wenn es keinen Platz mehr in einer Kita gibt.

Es fehlen 18 Ü3-Plätze

Das sei in Bottrop bislang aber noch die Ausnahme, sagt die Abteilungsleiterin. So werden derzeit neun Ü3-Kinder in einer Großtagespflegestelle der evangelischen Kirche auf dem Gelände der Arche Noah betreut. Zum Stichtag 1. August fehlten in Bottrop 18 Plätze, 2019 werden es schon 167 Plätze sein, 2020 gesamtstädtisch bereits 169.

Von den Kindern zwischen null und drei Jahren sind derzeit in Bottrop 33,2 Prozent versorgt, im nächsten Jahr 34,50 Prozent. Vorgesehen ist eine Quote von 35 Prozent. Die wird in Kirchhellen mit fast 40 Prozent bereits übererfüllt, trotzdem stehen dort noch 15 U3-Kinder auf der Warteliste. Im Wohnbereich Ebel gibt es dagegen nur eine Quote von knapp 16 Prozent und trotzdem keinen weiteren Bedarf.