Bottrop. Der Förderverein befragt Vertreter aus Kirche, Verwaltung und Medien zur Ausrichtung der Kulturkirche. Mit dabei: Kunstexperte Friedhelm Mennekes.
Heilig Kreuz war der erste wirklich markante Kirchenbau in Bottrop, der im Zuge der Umstrukturierung im Bistum Essen nicht mehr für Gottesdienste genutzt wurde. Im Gegensatz zu St. Paul oder St. Barbara steht die Kirche des renommierten Architekten Rudolf Schwarz unter Denkmalschutz und kann nicht abgerissen werden.
Vor fünf Jahren gründete sich der „Förderverein Kulturkirche Heilig Kreuz“ mit dem Ziel, die geschlossene Kirche mit neuem, vor allem kulturellem, Leben zu füllen. Seither kümmert sich ein Kreis um den Bottroper Unternehmer Dirk Helmke mit großem Engagement darum.
Einerseits gilt es, das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren und restaurieren, andererseits entwickelte sich hier ein angesagter Veranstaltungsort. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von modernen und bis zu klassischen Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen. Aber die Kulturkirche ist auch Begegnungs- und Treffpunkt für viele geworden, von der Kneipennacht bis zum Barbaramahl Ruhr.
Rolle der Kulturkirche in der Stadt
Nun sei es an der Zeit, ein Resümee zu ziehen, so der Vorstand des Fördervereins. Der organisierte eine Diskussionsveranstaltung, die am kommenden Mittwoch in der Kirche stattfindet: „Fünf Jahre Kulturkirche Heilig Kreuz. Ein Glücksfall für Bottrop?!“ An diesem Abend soll nicht nur über die Rolle der Kulturkirche in der Stadtgesellschaft gesprochen, sondern auch über den Tellerrand geblickt werden.
Was kann, was muss eine „Kulturkirche“ in Bottrop sein? Soll die Kirche, deren Inneneinrichtung ebenfalls denkmalsgeschützt ist, künftig weiter als Kirche „erkennbar“ bleiben oder als anspruchsvolle „Hülle“ für Veranstaltungen aller Art dienen? Sollen die Qualität der Veranstaltungen dem Niveau der Schwarz-Architektur und dem berühmten Glasfenster von Georg Meistermann entsprechen? Was kann und soll dort stattfinden? Kommt Heilig Kreuz vielleicht auch als Ersatz für einen derzeit nicht vorhandenen großen städtischen Veranstaltungssaal in Betracht? Dies sind Fragen, mit denen sich die Teilnehmer auseinandersetzen.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion
Mit dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins Kulturkirche Heilig Kreuz, Dirk Helmke, diskutieren der Bottroper Kulturdezernent und Kämmerer, Willi Loeven, der Propst von St. Cyriakus, Dr. Jürgen Cleve, und WAZ-Kulturredakteur Dirk Aschendorf. Einen wichtigen wie auch gewichtigen Blick gewissermaßen von außen wird der Jesuit Prof. Friedhelm Mennekes in die Runde einbringen.
Der gebürtige Bottroper lehrt an verschiedenen Universitäten und leitete von 1987 bis 2008 die Kölner „Kunststation St. Peter“ in einer der alten romanischen Kirchen der Stadt. Die Kirche entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem bedeutenden Zentrum für die Beziehung von Religion zu zeitgenössischer Kunst und Musik.
Freier Eintritt für alle Interessierten
Die Diskussionsveranstaltung zur Entwicklung und Zukunft der Kulturkirche Heilig Kreuz findet am Mittwoch, 24. Oktober um 19 Uhr in der Kirche an der Scharnhölzstraße 37, 46236 Bottrop, statt. Die Moderation übernimmt Stadtarchivarin Heike Biskup, ebenfalls Mitglied im Vorstand des Fördervereins der Kulturkirche. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.