Bottrop. . Die Stadt Bottrop ist Mitglied in der Chinesisch-Deutschen Industriestädteallianz. Zu deren Jahrestreffen gehört die Messe in Foshan.
„Der chinesische Markt ist ein Markt, an dem wir nicht vorbei kommen. Ein Markt mit riesigem Potenzial.“ Das sagt Udo Matusch, Geschäftsführer der AMT Automatisierungstechnik GmbH. Bereits seit fünf Jahren in China aktiv, nutzt er zur Ausweitung des Geschäftsfeldes gern die Möglichkeiten, die sich durch die Mitgliedschaft Bottrops in der Chinesisch-Deutschen Industriestädteallianz (ISA) ergeben: In knapp zwei Wochen geht es zur Messe in die Millionenstadt Foshan.
Boomende Region im Perlflussdelta
Diese Messe in der boomenden Region im Perlflussdelta, die von der deutschen Cebit mit ausgerichtet wird, gehört zum Jahrestreffen der ISA. Schon in deren Gründungsjahr 2016 wurde die Stadt Bottrop Teil der Allianz. „Darin haben sich Städte aus China und Deutschland zusammengeschlossen, um direkt, effizient und möglichst unbürokratisch Wirtschaftskontakte zwischen Unternehmen aus beiden Ländern zu ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Bernd Tischler. Bottroper Firmen könnten direkt mit Märkten in China vernetzt werden. Seitens der hiesigen Wirtschaftsförderung seien nun alle in Frage kommenden Bottroper Unternehmen über die Messe mit ihren Schwerpunkten u.a. in Automatisierung, Digitale Geschäfte, Smart Home informiert worden.
36 Städte gehören aktuell zu der Allianz
In der Chinesisch-Deutschen Industriestädteallianz (ISA) sind laut OB Bernd Tischler aktuell 17 deutsche Städte aus sieben Bundesländern Mitglied. Dazu kommen 19 chinesische Städte aus elf Provinzen.
Neben den Städten und Unternehmen will die Allianz auch Forschungseinrichtungen aus beiden Ländern vernetzen. „Wir haben auch die HRW angesprochen“, sagt Sabine Wißmann, Chefin der Wirtschaftsförderung.
Allianz verfügt über eine Datenbank
Teilnehmen werden in Foshan ab 24. Oktober die Firma AMT, die Steuerungsanlagen hauptsächlich für Oberflächentechnik und Korrosionsschutz herstellt und weltweit 90 Mitarbeiter beschäftigt. Ebenso dabei ist das Unternehmen Bromkamp GmbH. Prokurist Thomas Krause erklärt: „Wir sind ein klassisches Familienunternehmen, mittelständisch, mit knapp 50 Mitarbeitern.“ Realisiert werden weltweit schlüsselfertige Anlagen für Branchen von der Mineralwollindustrie bis zum Transport. Bislang habe Bromkamp noch keine direkten Geschäftsbeziehungen zu China. „Die Plattform der ISA birgt wunderbare Möglichkeiten, Kontakte herzustellen“, sagt Krause auch mit Blick auf die ISA-Datenbank.
Unterstützung für heimische Firmen
Frank Beicht (SPD), stellvertretender Vorsitzender vom Wirtschaftsförderungsausschuss, sagte: „Ich finde es wichtig, dass wir solche Firmen halten und ein klein bisschen zurückgeben, indem wir mithelfen, internationale Kontakte zu knüpfen und zu halten.“
OB Tischler wird beim Jahrestreffen mit den Bürgermeistern der anderen ISA-Städte zum Beispiel die nächsten Schritte der Kooperation besprechen. Die wirtschaftliche Vernetzung steht bei den Gesprächen im Mittelpunkt. Themen wie Menschenrechte spielten auf dieser Ebene keine große Rolle, erklärte Tischler auf Nachfrage.