Bottrop. . Jahrzehnte floss das Gewässer zusammen mit dem Abwasser unterirdisch. Neue Kanalrohre leiten den Schmutz künftig zur Kläranlage.

Der Kornbach im Nachtigallental wird bald wieder ein sauberer, natürlicher Bachlauf sein. Stadt und Land lassen es sich um die drei Millionen Euro kosten, das Gewässer buchstäblich aus der Versenkung zu holen und zu säubern. Das Land übernehme 90 Prozent der Baukosten, erklärt Beigeordneter Klaus Müller.

Durch den Bachlauf sollen bald nur noch das Wasser aus seiner Quelle und Regenwasser fließen. Für Schmutzwasser, das lange Zeit ebenfalls zusammen mit Regenwasser durch den verrohrten Bach abgeleitet wurde, sind und werden neue Kanalrohre in der Erde versenkt.

Wasser in der Stadt von morgen

„Was wir hier tun, ist Teil der noch weitaus größeren Zukunftsinitiative, die die Emschergenossenschaft unter dem Titel ,Wasser in der Stadt von morgen’ entwickelt hat“, sagt der Beigeordneter. Auch Bottrop hat sich wie die anderen Emscher-Städte als Teil dieser Initiative bereit erklärt, sich stärker einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklung zu stellen, die den Anforderungen des Klimawandels besser gerecht wird. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle. Es soll dabei helfen, Stadtquartiere lebenswerter zu machen. Zu den Maßnahmenpaketen gehören aber zum Beispiel auch Strategien für mehr Dachbegrünungen.

Klaus Müller, Bernd Rörick, Oliver Rüdel, Steffen Jonek und Heribert Wilken (von links) sind maßgeblich mit dem Projekt betraut.
Klaus Müller, Bernd Rörick, Oliver Rüdel, Steffen Jonek und Heribert Wilken (von links) sind maßgeblich mit dem Projekt betraut. © Oliver Mengedoht

„Die Renaturierung des Kornbaches ist das erste und auch das größte Projekte unter dem Dach der Zukunftsinitiative“, sagte Müller. Um es nun umzusetzen, hat die Stadt zuvor auch noch einige private Grundstücke angekauft, berichtet der Beigeordnete. Er sei froh, dass die Emschergenossenschaft der Stadt bei diesem Vorhaben zur Seite stehe.

„Der Kornbach wird wieder ein richtiger Bach sein“, kündigt Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken an. „Wenn es regnet, fließt ordentlich Wasser hindurch. Im Sommer kann der Bachlauf aber auch schon mal trocken sein“, erklärt sein Mitarbeiter Steffen Jonek.

Das Bauschild.
Das Bauschild. © Oliver Mengedoht

Eine ökologische Aufwertung des Nachtigallentals und des Grüngürtels am Stadtrand sowie ein wichtiger Teil der Wiederbelebung des Emschersystems bedeute die Renaturierung des Bachlaufes ja ohnehin, der Ausbau der Kanalisation im Nachtigallental bringe aber auch weitere handfeste Vorteile für die Stadt mit sich. Denn die neuen und großen Kanalrohre könnten nicht nur das Abwasser aus Teilen Vonderorts oder den Wohngebieten südlich des Südrings aufnehmen, sondern besäßen auch die Kapazität, Schmutzwasser aus zukünftigen Neubauvorhaben besser aufnehmen zu können.

Schon länger gibt es zum Beispiel Pläne für Neubauten am Freitagshof - auch wenn sie längst noch nicht umsetzbar seien, wie es heißt. Zudem bestehen Möglichkeiten, am Südring und der Hünefeldstraße neu zu bauen.