Bottrop. Der Abwasserkanal Emscher nimmt zwischen Dortmund und Bottrop Zug um Zug die Schmutzlast auf. Die Emscher beginnt sich zu säubern.
Neun Jahre nach dem ersten Spatenstich geht am Montag der Abwasserkanal Emscher schrittweise in Betrieb, zunächst von Dortmund bis Bottrop. Auf einer Länge von 35 Kilometern wird nach und nach das Emscher-Abwasser eingeleitet werden, der Fluss wird so in den kommenden Monaten immer sauberer. In diesen Teil des modernsten Abwasserkanals Europas investierte die Emschergenossenschaft mehr als eine halbe Milliarde Euro.
Drei gewaltige Bauwerke
Damit das ganze überhaupt funktioniert, mussten drei gewaltige Bauwerke geschaffen werden: Die Abwasser-Pumpwerke in Gelsenkirchen, Bottrop und Oberhausen reichen bis zu 40 Meter in die Tiefe. Sie heben die Last auf dem gut 50 Kilometer langen Weg von Dortmund nach Dinslaken wieder an. Ohne sie würde der Abwasserkanal am Rhein wegen des nötigen Gefälles in einer Tiefe von 80 Metern ankommen.
Mehrwert für die Menschen der Region
Ulrich Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft: „Der Abwasserkanal Emscher ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Der schrittweise Weg zur Abwasserfreiheit des Emscher-Flusses wird einen erheblichen Mehrwert für die Menschen in der Region bringen.“
Neben dem Kanal wird die Emschergenossenschaft am Montag auch die beiden Abwasser-Pumpwerke in Gelsenkirchen und Bottrop in Betrieb nehmen. Denn im westlichen Abschnitt bis Dinslaken arbeiten die Flussmanager noch sowohl an den letzten drei Kilometern des Kanals sowie am letzten Pumpwerk in Oberhausen. Diese Abschnitte werden voraussichtlich 2020 fertiggestellt, so dass der gesamte Abwasserkanal mitsamt den drei Pumpwerken voraussichtlich 2020/2021 in Betrieb gehen kann. Erst dann lässt sich die angestrebte, weitestgehende Abwasserfreiheit der gesamten Emscher erreichen.
Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren 5,266 Milliarden Euro investiert werden.