Bottrop. Die „Aktion Leben und Lernen in Bosnien“ organisiert vom 9. bis 11. November erstmals ein Festival mit Kurzfilmen, Dokus und Spielfilmen.

Die Bezeichnung erstes bosnisches Filmfestival ist eigentlich schon zu kurz gegriffen: Denn was die „Aktion Leben und Lernen in Bosnien e.V.“ vom 9. bis 11. November im Filmforum auf die Beine stellen will hat von Anfang an auch die Nachbarländer des Balkanstaates im Blick. Im Mittelpunkt stehen Kurzfilme aber auch Dokus und Spielfilme, in denen es um die aktuelle Lebenssituation in Bosnien und der Herzegowina geht.

Mit dem „Bosnia Herzegovina looks around-Festival“ (so der lange Festivalname) habe der Verein ein künstlerisch-kulturelles Format nutzen wollen, um 22 Jahre nach dem traumatischen Bürgerkrieg auf die andauernde ethnisch-religiöse Spaltung dieser Länder aufmerksam zu machen, die ja unmittelbar vor der Haustür der EU liegen, so Amela Halilovic, Vorsitzende der Aktion Leben und Lernen.

Sie kam vor 18 Jahren aus Bosnien nach Deutschland und arbeitet als Sprachlehrerin. Mit ihren Mitstreitern im Verein, darunter auch Andrea Multmeier und Herbert Schröer, möchte sie gerne eine Struktur aufbauen, die eine regelmäßige Durchführung des Festivals ermöglicht. Dabei setzen sie auf die Unterstützung von Dieter Wieczorek als künstlerischem Leiter, aber auch Sponsorenzusagen wie die der „Glücksspirale“ oder den Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), der positive Signale gesendet hat.

Idee überall positiv aufgenommen

Aber auch hiesige Unternehmen, wie die Agentur „Vatter + Vatter“, hinter der Klaus Vatter, der Ehemann von Andrea Multmeier steht, die den gesamten Auftritt des Festivals analog wie digital ermöglicht, oder Powertox von Frank Kien geben unschätzbare Starthilfe.

„Ohne deren Unterstützung und die positiven Signale aus der Stadt hätten wir den Schritt Richtung Festival nicht wagen können“, sind sich Andreas Multmeier und Herbert Schröer einig. Auch die Stadt, allen voran Oberbürgermeister Bernd Tischler als Schirmherr, oder die VHS, die das Filmforum zur Verfügung stellt, haben die Idee sofort unterstützt. Denn: „Warum soll nur Oberhausen ein Filmfestival haben? Für ein weiteres Format, dazu mit thematischem Schwerpunkt, ist die Region doch groß und vor allem bunt genug“, so Amela Halilovic.

Mit Dieter Wieczorek, der seit Jahren in Paris lebt und als künstlerischer Leiter u.a. das internationale Festival „Signes des Nuit“ oder das Pesaro Film Festival betreut hat man einen Experten des Genres gewonnen. Und für Bottrop ist das Festival ein wirklich spannendes neues Format.