Bottrop. Der bisherige Stellvertreter hat die Nachfolge von Detlef Grzebellus angetreten. Er strebt Weiterentwicklungen in verschiedenen Bereichen an.

Der neue Leiter der Janusz-Korczak-Gesamtschule kennt sein Haus samt seiner 700 Schüler und 70 Kollegen gut: Seit 2006 in Bottrop, war René Heuwieser bereits fünf Jahre Stellvertreter, bevor er zum August die Nachfolge von Detlef Grzebellus antrat. Den gemeinsam eingeschlagenen Weg der Schulentwicklung will der 46-Jährige mit energischen Schritten weiter gehen, die Attraktivität der Schule erhöhen. „Es gibt viele Herausforderungen“, sagt er zu Beginn seiner Amtszeit.

Selbstständiges Lernen

Ein Prozess, der fortgesetzt wird, ist die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität. Ziel sei das selbstständige und kooperative Lernen. Heuwieser verweist auf das Salto-Projekt, bei dem im achten Jahr mit zwei anderen Gesamtschulen kooperiert wird. „Im Unterricht gibt es eine Auswahl von Aufgaben. Sie führen zum gleichen Ziel, aber es gibt unterschiedliche Lernwege“, erklärt der Pädagoge. Die Schüler wählen die passende Aufgabe für sich heraus, sollen so am Ende zu besseren Abschlüssen kommen. „Hier sind wir von der Bezirksregierung als Fortbildungsschule benannt“, sagt Heuwieser.

Solch positive Rückmeldungen auf die Arbeit der Schule, auch bei Inklusion und Sprachförderung, gebe es von verschiedenen Seiten. Allein: Bei Eltern und Schülern in Bottrop scheine dieser gute Ruf nicht anzukommen. Insbesondere der hohe Anteil von Schülern mit ausländischen Wurzeln, verstärkt durch die Einrichtung von internationalen Förderklassen, scheine Eltern abzuschrecken. Dabei würden alle Schüler gut gefördert, viele seien motiviert, die ersten Teilnehmer aus internationalen Förderklassen streben das Abitur an.

AG-Angebot soll ausgebaut werden

Doch Fakt ist: „Die Anmeldezahlen sind alles andere als positiv“, sagt der gebürtige Düsseldorfer. Er will weitere Maßnahmen umsetzen, um die Attraktivität der Schule zu erhöhen. Dazu zählt das äußere Erscheinungsbild. Neben der angekündigten Sanierung u.a. der Fassade für rund sechs Millionen Euro versuche die Schule auch aus eigener Kraft Verbesserungen zu erzielen. Am Tag der offiziellen Einführung von Heuwieser wurden passenderweise neue Bänke auf dem Schulhof installiert.

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Darüber hinaus soll das AG-Angebot an der Ganztagsschule ausgebaut werden. „Die Kinder sind bis 16 Uhr an der Schule, da haben sie keine Zeit mehr für Vereine.“ So soll es neben der obligatorischen Computer-AG und (teils schon vorhandenen) Sportangeboten zum Beispiel eine neue Kooperation mit der Hochschule Ruhr West geben. Nicht zuletzt will die Schulgemeinde die Öffentlichkeitsarbeit verstärken, zum Beispiel auch mal mit einem Info-Stand in der City präsent sein.

Schulträger und Politik gefordert

Neben den eigenen Anstrengungen der Schule sieht Heuwieser zudem eine Verpflichtung beim Schulträger und bei der Politik. Dem gesellschaftlichen Wandel entsprechend müsse auch die Struktur der Schullandschaft angepasst werden. Hierzu gehöre eine gleichmäßige Verteilung der Schüler auch mit schwierigem sozialen Hintergrund, „damit die Aufgaben, die der soziale Wandel mit sich bringt, nicht von wenigen, sondern von allen geschultert werden.“