Bottrop. Der Bottroper Wolfgang Fröhling erhielt Kunstpreis der Stadt Wesseling. Auch sein prämiertes Bild zeigt Vergänglichkeit und Profanität im Alltag.
Wolfgang Fröhling hat einen guten Lauf in den letzten Jahren. 2016 bekam er die Einzelausstellung im Museum Quadrat bei der Jahresausstellung Bottroper Künstler, ein Jahr später stand er auf der Shortlist beim renommierten Felix-Schoeller-Fotoaward und jetzt ist er Träger des Kunstpreises der Stadt Wesseling.
„Leicht.Sinn“ war das Thema der 11. Auflage des Kunstpreises der kleinen aber recht wohlhabenden Gemeinde bei Köln. Und dass er von 147 Mitbewerbern allein im Bereich Fotografie nun den Preis erhielt, freut den 1952 in Bottrop geborenen umtriebigen Fotokünstler schon. „Ich habe gar nicht bewusst nach einem Motiv gesucht, als ich durch die Räume der Düsseldorfer Kunstakademie zog“, so Fröhling. Dann habe er aber die Szene mit dem Spülstein „gefunden“ - und nichts verändert, so Fröhling, der schon lange als Dozent an der dortigen Mediadesign Hochschule arbeitet.
Leichtsinn - das hat nichts mit der Flasche zu tun, die im Foto scheinbar unsicher auf dem Rand des Spülbeckens steht. Wer Fröhlings Bilder kennt, findet auch in dieser Szene mit den überstrichenen Fliesen und der ausgebrochenen Seifenschale jenen Hauch von Vergänglichkeit, den Fröhling gerne in seinen Arbeiten zum Thema macht. Sei es nun der raue, etwas abgenutzte Charme der alten Ruhrgebietskolonien oder in bedrohten Künstlerquartieren in Paris.
Den zeigt er auch in der nun ausgezeichneten Fotografie „Rundgang“ aus der zwölfteiligen Serie „Weiß in Weiß“. „Die habe ich in fast unglaublichen zwei Stunden gemacht“, sagt der Fotograf - und wirkt selbst ein wenig überrascht.
Neue Arbeiten von Wolfgang Fröhling und seiner Partnerin Christel Sellmons sind ab 20. September beim Pixelprojekt Ruhrgebiet zu sehen. Jeweils montags bis samstags im Wisschenschaftspark Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14, 45886 Gelsenkirchen.