Verwaltung will keinen längeren verkehrsberuhigten Abschnitt bauen. Das hatten Bürger aber gefordert, um weitere Straßen vom Verkehr zu entlasten

So hatten sie nicht gewettet. Zwar bevorzugen die meisten Anwohner eine verkehrsberuhigte Erneuerung der Rheinbabenstraße, erstens aber sollte diese weiter reichen und zweitens für sie auch nicht ganz so teuer werden wie geplant. Die Stadtverwaltung allerdings hat diese Wünsche, die die Bewohner noch Ende Juni in einer Bürgerversammlung vorgetragen hatten, nun offenbar doch ausgeschlagen.

„Mit der jetzigen Planung der Verwaltung droht den Hauseigentümern eine Kostenlawine“, sagt DKP-Ratsherr Michael Gerber. Denn die Verwaltung habe intern entschieden, die Rheinbabenstraße nur auf dem Teil zwischen der Wagenfeldstraße und der Zufahrt zum Tenniszentrum verkehrsberuhigt als Spielstraße auszubauen, teilt der Ratsherr mit. „Dies hat für die Anwohner die Auswirkung, dass sich die Straßenbaubeiträge von vier Euro pro Quadratmeter auf zwölf Euro pro Quadratmeter drastisch erhöhen“, sagte Gerber bei einem Treffen auf der Rheinbabenstraße mit zig Bürgern.

Bürger sammeln Unterschriften

Deren Verärgerung ist groß. Sie wollen mit Unterschriftenlisten gegen die Pläne der Verwaltung protestieren. Etliche Bürger fordern Kostenbeteiligungen auch von der Vestischen ein, deren schwere Busse den Straßenbelag ja vor allem beschädigt hätten. Die meisten fühlen sich von der Stadtverwaltung veralbert. Einige kündigen schon Klagen dagegen an, dass die Stadt für sie drei mal so hohe Straßenausbaubeiträge vorsieht wie für die an der Rheinbabenstraße ansässigen Firmen wie die Eurovia-Teerbauniederlassung oder die Tennishalle. Bezirksvertreter Manfred Plümpe klagte sogar an, dass es „einen Deal zwischen Stadt und Eurovia gibt“.

Den Anstieg der Anwohnerbeiträge hatten die Verwaltungsfachleute um Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken allerdings schon während einer Bürgerversammlung im Gemeindehaus von St. Peter damit erklärt, dass der Ausbau als Spielstraße vor den Häusern der Anwohner teurer sei als der herkömmliche Straßenausbau in Höhe der Firmengelände.

Anwohner der Trappenstraße klagen über Lkw-Verkehr

DKP-Ratsherr Gerber hatte im Namen der Anwohner jedoch vorgeschlagen, den verkehrsberuhigten Bereich bis zur Trappenstraße und besser noch bis zur Velsenstraße auszudehnen. Der Ratsherr hält diese Forderung auch nach der internen Absage der Stadtverwaltung aufrecht. „Auch in diesem Bereich gibt es schließlich Wohnhäuser“, betont er. Von einem bloßen Firmengebiet könne nicht die Rede sein. Einerseits könne dann durch die höhere Kostenbeteiligung der Firmen die finanzielle Belastung der Anwohner sinken, andererseits die Verkehrsbelastung auch für die Anwohner an der Trappenstraße und der Wagenfeldstraße verringert werden, argumentiert der Ratsherr im Namen vieler Bürger.

Denn gerade Anwohner der Trappenstraße hatten sich schon während der Bürgerversammlung Ende Juni über den wachsenden Schwerlastverkehr in ihrer Straße beklagt. Vor allem die Lkw, die für die Eurovia-Niederlassung unterwegs seien, ignorierten die Gebotsschilder einfach, ärgerten sich diese Bürger. Auch sie hofften daher, dass die Stadt dies mit einer Verlängerung des verkehrsberuhigten Ausbaus der Rheinbaben-straße über die Einmündung der Trappenstraße hinaus unterbindet.