Bottrop. . 20 Akteure knüpfen Kontakte und sprechen Alltagsprobleme in der Innenstadt an. Doch nur wenige Passanten bleiben an den Ständen stehen.
Der Aktionstag der Bottroper Ortsgruppe des Blinden und Sehbehindertenvereins (BSVW), des Seniorenbeirates und der Arbeitsgruppe Selbsthilfe lockt am Mittwoch nur wenige Besucher auf den Berliner Platz. Obwohl 20 verschiedene Vereine, Verbände, Institutionen und Gruppen mitmachen und sich sowie ihre Arbeit vorstellen, bleiben an den Ständen selten Passanten stehen. Die allerdings sind überaus interessiert. Sie stellen Fragen und informieren sich über Angebote und Projekte. Einige nehmen an den Podiumsdiskussionen auf dem „Selbsthilfetruck NRW“ teil, in denen die Mobilität eingeschränkter und älterer Menschen im Mittelpunkt steht.
Vor der kleinen Bühne sitzen im Schnitt 20 Gäste, die den Rednern und Vortragenden zuhören. Die Programm-Moderation übernehmen WDR-Journalist Jörg Steinkamp und Uwe Rettkowski, Geschäftsführer des DRK Bottrop. Sie führen durch Themengebiete und leiten neue Gesprächsrunden ein.
Team erfüllt einen letzten Wunsch
Schnell wird klar, dieser Aktionstag ist vor allem ein Vernetzungstag für die Teilnehmer. Die Vertreter der hiesigen Zusammenschlüsse knüpfen neue Kontakte, Probleme zwischen Politik, Verwaltung und Interessengemeinschaften werden angesprochen und Kompromisse geschlossen. Die Ampelsituation in der Stadt bietet zum Beispiel dem Tiefenbauamt und dem BSVW genug Diskussionsstoff. „Oft sind die Behinderten-Parkplätze in der City zugeparkt. Heute können wir solche Probleme auch mit dem Straßenverkehrsamt besprechen“, so Vereinsvorsitzender Werner Fries.
An den Ständen machen die Akteure in erster Linie auf neue oder noch wenig bekannte Angebote aufmerksam: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) stellt zum Beispiel den Wünschewagen und den
Besuchshundedienst vor. Ersterer fährt durch ganz NRW und erfüllt sterbenskranken Menschen letzte Wünsche wie eine Reise ans Meer oder einen Ausflug ins Fußballstadion. Der Hundedienst ist unter anderem in Schulen, Pflegeeinrichtungen und Kinderstationen im Einsatz. „Ein Hund öffnet Herzen“, sagt Dienstleiter Ingo Scheuer stolz, während er Rottweiler „Schatz“ anschaut.
„Ich habe heute viele gute Gespräche geführt und spannende Beiträge gehört. Viele Menschen haben sich eingebracht. Für eine Selbsthilfeveranstaltung können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein.“, resümiert Uwe Rettkowski vom DRK. „Wir können so ein Event nur in Gemeinschaft auf die Beine stellen, damit auch etwas in der Bevölkerung ankommt“, ergänzt Ulrich Unterberg vom Seniorenbeirat.
Weitere Angebote auf dem Berliner Platz
Das Diakonische Werk fuhr Gäste mit E-Rikschas über den Platz, die sonst ältere Personen aus Senioreneinrichtungen nutzen können. Das DRK stellte den Behindertenfahrdienst vor.
Das Physiocenter bot ein Mitmach-Sportprogramm an. Die Verkehrswacht codierte Fahrräder. Der Sportbund führte einen Gleichgewichtstest durch.