Bottrop. Schüler des Josef-Albers-Gymnasiums treffen sich für die Projekte „Europa in Westfalen“ und „Geschichte(n) der kleinen Leute“ im Malakoffturm.
Was war noch mal ein Kostgänger, wer war Malakoff oder warum lebten die Bergleute früher in Siedlungen? Dies waren nur einige der Fragen, denen 32 Schülerinnen und Schüler des Josef-Albers-Gymnasiums (JAG) jetzt im Malakoffturm nachgingen. Denn nach „Schicht am Schacht“ im letzten Schuljahr tauchen JAG-ler mit ihren Lehrern Katharina Hüttermann und Torsten Kyon nun mit zwei Projekten wieder in die Bottroper Geschichte ein.
„Europa in Westfalen“
Dieses Mal geht es um „Europa in Westfalen“, eine Auseinandersetzung mit der Historie innerhalb des vom Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) protegierten Projekts „Sharing Heritage“.
Ganz nah an die Bottroper Geschichte begibt sich aber das zweite Projekt „Geschichte(n) der kleinen Leute“, bei dem die Historische Gesellschaft und das Stadtarchiv die Lokalgeschichte vor dem Hintergrund „100 Jahre Stadt Bottrop“ Wissens- und Erzählenswertes von und mit Bürgern zusammentragen.
Um beide Themenstränge vorzubereiten, hatten die Schüler mit ehemaligen Steigern (die waren sogar in ihrer traditionellen Knappenuniform erschienen), Thorsten Kastrup vom Denkmalamt und Elsbeth Müller und Franz-Josef Reidick von der Historischen Gesellschaft kompetente Ansprechpartner. Sie standen nicht nur am Malakoffturm Rede und Antwort, sonder begleiteten die Schüler auch auf einer ersten Infotour mit dem Bus.
Der Bergbau konnte erst durch Migration groß werden
Die führte in die Gartenstadt Welheim, durch die Prosperstraße und deren Nebenstraßen, an denen noch heute viele traditionelle Bergmannshäuser zu finden sind. Dort ging es um Themen wie sozialer Zusammenhalt in der so genannten „Kolonie“, Selbstversorgung, die Nähe zum Arbeitsplatz. Die Steiger nahmen aber auch Themen wie Migration auf. Denn der Bergbau konnte erst durch Arbeitsmigranten aus Holland, Polen, Italien und später der Türkei groß werden. Themen wie Denkmalschutz und -erhalt spielten ebenso eine Rolle, wie ein kurzer Ausflug in die Technikgeschichte.
Projektpräsentation im Malakoffturm
Am Ende solle es wieder eine Austellung im Malakoffturm geben, bei der JAG-ler - immerhin sind sie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kunstkurse - ihre Arbeiten präsentieren, so Elsbeth Müller.
Aber ebenso wichtig sind die schriftlichen oder fotografischen Beiträge, die möglicherweise auch in das Projekt „Geschichte(n) der kleinen Leute“ Eingang finden könnten, das im Jubiläumsjahr 2019 abgeschlossen sein soll.