Bottrop. . Seine Briefmarkensammelleidenschaft führt Reinhard Kamps am Nationalfeiertag ins Fürstentum Liechtenstein. Dort begegnet er dem Fürstensohn.

Briefmarkensammler betreiben ihr Hobby mit Leidenschaft und kommen dabei manchmal ebenso viel herum wie die Marken, die sie sammeln. Bestes Beispiel dafür ist der Bottroper Reinhard Kamps. Er hat sich mit seiner Sammelleidenschaft dem Fürstentum Liechtenstein verschrieben. Erst gerade war er wieder da.

Im namengebenden Fürstentum fand nämlich wieder traditionell am 18. August die Hauptversammlung des Rings der Liechtensteinsammler (RLS) statt. Das ist die größte Arbeitsgemeinschaft von Sammlern liechtensteinischer Postwertzeichen, Belegen und Stempeln. Sie hat mehr als 350 Mitglieder, die aus sechs Nationen kommen. „Wir haben sogar Mitglieder in den USA“, sagt Reinhard Kamps stolz. Etwa 60 Mitglieder kamen auch zu der Versammlung.

Ring der Liechtensteinsammler

Ring wurde 1930 gegründet

Der Ring der Liechtensteinsammler wurde am 1. August 1930 gegründet und ist die älteste Arbeitsgemeinschaft, die sich mit der Liechtenstein-Philatelie befasst. Der Ring hat ein Handbuch erstellt, dessen gedruckte Version fünf Bände mit rund 3000 Seiten in Loseblattform umfasst.

Das Fürstentum Liechtenstein liegt zwischen Österreich und der Schweiz, ist 160,5 Quadratkilometer groß und hat etwa 38 111 Einwohner. Die Amtssprache ist Deutsch. Es ist der sechstkleinste Staat der Erde und der kleinste im deutschen Sprachraum. Liechtenstein hat eine konstitutionelle Erbmonarchie.

Schon seit 2007 ist der Bottroper stellvertretender Vorsitzender des Rings der Liechtensteinsammler. Bei der Hauptversammlung in Schaanwald (Liechtenstein) wurde er gerade eben einstimmig wieder gewählt. Schon seit 32 Jahren hat er für den Verein außerdem das Amt des Fachstellenleiters Ausstellungswesen inne.

Besonders stolz ist Reinhard Kamps, dass er von der Philatelie Liechtenstein am Nationalfeiertag im Fürstentum, dem 15. August, eine persönliche Einladung in den Schlossgarten des Fürsten erhalten hat. Der Garten ist immer nur am Nationalfeiertag für die Bürger geöffnet, inzwischen nur noch für geladene Gäste. Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen sei es ihm dort gelungen, erzählt Kamps, ein Gespräch mit Erbprinz Alois zu führen. Er ist der Sohn des heutigen Staatsoberhaupts Fürst Hans-Adam II und führt die Regierungsgeschäfte für seinen Vater.

Sammler seit den 1950-er Jahren

Einen Namen hat sich der Bottroper in Liechtenstein mit seiner einzigartigen Sammlung von Liechtensteiner Nachportomarken gemacht, die er auch schon bei einer Internationalen Messe in London ausgestellt hat. Das Fürstentum ist seit 1975 Ziel seiner Sammelleidenschaft. Ein Arbeitskollege brachte den früheren Eisenbahner damals auf die Idee, sich so zu spezialisieren. Briefmarkensammler ist Kamps aber schon seit den 50-er Jahren.

Die Hauptversammlung des Liechtenstein Rings findet alle drei Jahre immer nach dem Nationalfeiertag des Fürstentums statt. Verbunden mit dem Treffen der Sammler dort war diesmal ein Besuch im liechtensteinischen Landesarchiv in der Landeshauptstadt Vaduz, die Reinhard Kamps für den Verein organisiert hatte.

Bei der Führung bekamen die Gäste auch die Original-Urkunde zu sehen, mit der vor 300 Jahren das Fürstentum begründet wurde. Das wird sein Jubiläum im nächsten Jahr ganz groß feiern und aus diesem Anlass auch drei Briefmarken herausgegeben. Sammler Kamps freut sich schon auf ihr Erscheinen.