Bottrop. . Im Netzwerk Medi-Net schließen sich Dienstleister der Branche zusammen. Es bietet Infos für Bürger und Austausch untereinander. Neue Broschüre.

Für die Stadt ist die Gesundheitsbranche von großer Bedeutung. 3230 Menschen arbeiten in den Bereich, Stand 2015. Hinzu kamen noch 1180 Menschen, die in im Bereich „nichtmedizinische Gesundheit“ – darunter fällt etwa die Körperpflege oder auch die Medizintechnik – ihr Geld verdienten. Im Netzwerk Medi-Net sollen all diese Betriebe und Einrichtungen nun zusammen wachsen – zum Wohle der Bürger. Entstehen soll so ein digitaler Gesundheitswegweiser, der eine Übersicht über die Versorgung in Bottrop bietet.

Gedrucktes Expertenverzeichnis

Koordiniert wird das von der städtischen Wirtschaftsförderung. So entstand in dem Netzwerk bisher unter anderem ein „Expertenverzeichnis“. In gedruckter Form umfasst es 75 Seiten, darin finden sich Adressen und Informationen aller Dienstleister aus dem Gesundheitswesen – vom den Krankenhäusern über die niedergelassenen Ärzte bis hin zu Pflegeheimen und -diensten oder auch Sanitätshäusern. Erhältlich ist die Broschüre unter anderem im Bürgerbüro oder auch bei den Ärzten in der Stadt.

Daneben befasst sich das Netzwerk aber selbstverständlich auch mit Themen, die die Mitglieder betreffen – etwa die Suche nach geeigneten Fachkräften. Neben Awo, Caritas, Diakonie, den Krankenhäusern, dem Ärzteverein, der Apothekerkammer oder auch den Gesundheitsdiensten Reckmann und anderen gehört auch das Berufskolleg zu den Mitgliedern von Medi-Net.

Dort wird schon einmal im Jahr gemeinsam mit dem Ärzteverein ein Speed-Dating organisiert. Bewerber – etwa zur medizinisch-Technischen Assistentin – treffen dort auf Ärzte und können sich in kurzen Runden vorstellen. Darin will sich Medi-Net nun beteiligen und diese bereits etablierte Marke breiter aufstellen, erläutert Sara Kreipe von der Wirtschaftsförderung eines der Projekte. Weitergehend könne man sich auch vorstellen, innerhalb des Medi-Nets eine lokale Stellenbörse aufzubauen.

Nicht immer das Rad neu erfinden

Beate Schönhaus, die Pflegedienstleitein im Marienhospital sieht den Vorteil, dass nicht jeder einzelne vor Ort eigene Ideen und Konzepte zu entwickeln brauche. „Im Gesundheitsbereich gibt es immer wieder Gesetzesänderungen. 2020 tritt die neue Ausbildungsverordnung in der Pflege in Kraft, davon sind wir alle betroffen, da bietet es sich doch an, zusammen zu arbeiten.“ Unterstützung erhält sie dabei von Awo-Vertreter Heinrich Lübke. Es müsse ja nicht jeder das Rad neu erfinden.

Die Wirtschaftsförderung hat das Netzwerk 2016 angestoßen. „Wir sehen hier einen zukunftsfähigen Bereich mit vielen Chancen auf Wachstum und Beschäftigung“, sagt Sara Kreipe mit Blick auf die Zahlen. Zum Auftakt seien 80 Teilnehmer da gewesen.

Öffentlichkeitsarbeit ist auch ein Thema

„Wir organisieren die Treffen, stellen den Raum und gehen bei den Themen auf die Wünsche und Anregungen der Teilnehmer ein“, sagt die verantwortliche Mitarbeiterin Heike Haskamp. So hätten die Netzwerkpartner neben der Suche nach geeigneten Fachkräften auch die Öffentlichkeitsarbeit als wichtiges Thema für sich identifiziert.

Informationen zum Netzwerk und die Expertenliste gibt es auch online: www.bottrop.de/medinet