Bottrop. . WAZ-Leser dürfen einen Blick hinter die Kulissen des Movie Parks werfen. Damit sich Besucher amüsieren muss backstage alles reibungslos klappen.

Es ist nur eine Kette, die Manuel Prossotowicz aushängt – den WAZ-Lesern ermöglicht der Marketingverantwortliche des Movie Parks damit jedoch einen ganz besonderen Blick auf den Freizeitpark. Abseits der Hochglanzkulissen darf sich die Gruppe umschauen. Prossotowicz führt die Besucher über einen engen Weg durch dicht gewachsenen Bambus.

WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © Thomas Gödde

Sein Ziel: das Bermuda-Dreieck. Normalerweise fahren die Besucher hier in Booten durch einen Kanal und rauschen dann in die Tiefe. Der Marketingleiter geht dagegen zielstrebig auf eine Stahltür zu. Dahinter geht es durch lange schmale Gänge zu einer weiteren Tür. Dahinter: Der Kontrollraum. Ein Mitarbeiter sitzt vor Kontrollbildschirmen. Darauf hat er die gesamte Attraktion im Blick. Im Notfall kann er aus eingreifen, mit dem roten Notschalter bei Bedarf auch die gesamte Anlage stoppen und das Wasser ablassen. „Sicherheit ist bei uns ein ganz großes Thema“, erklärt Prossotowicz, schließlich sollten die Besucher ihre Zeit im Park unbeschwert genießen.

1,3 Millionen Besucher pro Saison

Bis zu 28 000 Besucher pro Tag dürften den Park besuchen, dafür gelte die Genehmigung, erzählt Prossotowicz den Besuchern. Doch intern ziehe man schon bei 25 000 Menschen die Notbremse. „Und die sind ja auch nie alle zeitgleich im Park.“ Pro Saison kommen rund 1,3 Millionen Besucher, damit liegt der Movie Park deutschlandweit auf Rang vier.

WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © Thomas Gödde

Bei den Besucherzahlen wird klar, dass dahinter eine ausgeklügelte Logistik stecken muss. Prossotowicz nennt Zahlen. So würden in der Saison fast 40 Tonnen Pommes im Park verzehrt. Der Nachschub muss pünktlich da sein und an die vielen Restaurants im Park verteilt werden. Da hilft die große Straße hinter den Kulissen, auf der die Besucher gerade unterwegs sind, die aber auch Platz für Lkw bietet. Die holen den Müll ab. liefern Lebensmittel für die Restaurants oder auch Waren für die zahlreichen Läden. Kuscheltiere in rauen Mengen etwa liegen in einem Bereich des Hochregallagers, das sich die WAZ-Leser ansehen dürfen.

Blick in die parkeigene Wäscherei

1200 Menschen arbeiten in der Hochsaison für den Freizeitpark. Alle müssen entsprechend ihrer Tätigkeit eingekleidet sein. Deshalb gehört zum Movie Park eine eigene Wäscherei. Hier wird alles gereinigt – vom T-Shirt bis zur Star-Trek-Uniform, die die Mitarbeiter an der neuen Achterbahn tragen müssen.

Wie viel Strom der Park denn verbraucht, ist eine Frage, die aufkommt. Pro Saison seien es neun Millionen Kilowattstunden, verrät der Marketingleiter. Vor allem die Motoren der Fahrgeschäfte benötigen viel Strom. Und sie verursachen eben auch Stromspitzen, die seien durch erneuerbare Energien nicht aufzufangen. Daher habe der Park bisher nichts in diese Richtung unternommen. Aber man denke immer wieder darüber nach.

Immer noch Dreharbeiten

WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
WAZ-Leser konnten am Mittwoch, 08. August 2018, einen Blick hinter die Kulissen des Movie Park Bottrop werfen. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © Thomas Gödde

Überrascht reagieren die WAZ-Leser auch, als Prossotowicz erzählt, dass in den großen Studios immer noch Dreharbeiten stattfinden. Jedes Mal, wenn bei der Action-Serie Alarm für Cobra 11 ein Wagen im Wasser landet, werde das im Movie Park gedreht, weil in einem der Studio ein Wasserbassin zur Verfügung stehe. Und für den ZDF-Mehrteiler „Die Krupps“ wurde das Innere der Villa Hügel in Kirchhellen nachgebaut.

Und während draußen noch die Sonne knallt, laufen in den Studios schon die Vorbereitungen für Halloween. Die WAZ-Leser dürfen – im Hellen – einen Gang durch eines der Grusellabyrinthe machen. Was sie zu sehen bekommen reicht ihnen schon, bei Dunkelheit und mit entsprechendem Sound zieht es niemanden hier herein. Und doch ist das inzwischen größte Halloween-Event Europas ein Zugpferd für den Park. Besucher kommen von überall her, um sich richtig zu gruseln. Dabei überschätze sich manch einer auch, verrät der Marketingleiter. „Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen sich hier in die Hose machen.“

Besucher verlieren sogar das Gebiss

Schnell geht es weiter zur neuesten Attraktion, der Star-Trek-Achterbahn. Prossotowicz lotst die WAZ-Leser vorbei an den Wartenden und ermöglicht ihnen einen Blick hinter die Kulissen – inklusive Probesitzen auf der Brücke der Enterprise. Dann kann die Gruppe sich von außen ansehen, wie die Achterbahn losschießt. Unterhalb der Bahn finden die Mitarbeiter auch immer wieder Handys, Feuerzeuge oder sogar Gebisse, die die Besucher verlieren. Prossotowicz. „Die unterschätzen, was passiert, wenn die Achterbahn auf 90 Stundenkilometer beschleunigt.“