Bottrop. . 38 Kilometer soll die Schlange lang werden. Der Rekord soll bundesweit Aufmerksamkeit wecken für ihren Einsatz gegen Kindesmissbrauch.

Die Bildschlange, mit der der Verein Sieben Freunde und die Selbsthilfegruppe Wegweiser einen bundesweit Aufsehen erregenden Rekord aufstellen wollen, wächst weiter: Markus Elstner und seine Mitstreiter sammeln nun bereits seit rund zwei Jahren Bilder von Kinder- und Erwachsenenhänden, die aneinandergereiht eine Strecke von 38 Kilometern ergeben sollen.

Dafür werden mehr als 130 000 Bilder gebraucht. Die Initiatoren wollen damit Aufmerksamkeit erregen für ihren Einsatz gegen Gewalt, sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen und strafrechtliche Verjährungsfristen. Die Hände sollen dabei Schutz symbolisieren. Durch die jüngsten Aktionen seien nun um die 500 Bilder dazu gekommen.

So war Markus Elstner in diesem Sommer in der Heimat seiner Verlobten Wilhelmshaven aktiv, knüpfte Kontakte zu Kitas dort. Er bemerkt stolz, dass das Projekt „Das Gesetz hat keine Augen – es braucht ein Herz und viele Hände“ Kreise über Bottrop hinaus zieht.

Nächste Aktion beim Weltkindertag in Bottrop

„In der katholischen Kita Arche Noah haben sie ein eigenes Projekt mit und für Kinder daraus gemacht“, freut sich der Bottroper. „Motto war: Meine Hand sagt Stopp. Als wir uns zum Abschluss Händebilder dort abholen durften, wurden wir begrüßt mit den Worten: Unsere Kinder sind jetzt stark“. Das berührt den 52-Jährigen, der selbst als Zwölfjähriger zum Missbrauchsopfer wurde.

Auch beim Hofspektakel auf dem Hankenhof in Filsum waren Elstner und Andrea Fink aktiv. „Dort haben wir von fast allen Kindern Handabdrücke bekommen.“ Und sie seien mit vielen ins Gespräch gekommen. Zudem: „Ein privater Filmemacher hat ein Video für uns gemacht, das wir für unsere Sache verwenden können.“

Eine weitere gute Nachricht: Der nächste große Aktionstag im kommenden Mai auf dem Berliner Platz sei gerettet, dank einer Förderung durch die AOK. „Mit den Sieben Freunden sind wir aber auch schon am 20. September beim Weltkindertag des Jugendamtes dabei.“ Nicht zuletzt berichtet Elstner von Kontakten zu Bundesfamilienministerin Franziska Giffey bei einem 3. Hearing in Berlin: „Sollte sie uns unterstützen, dann bin ich da, wo ich hin wollte: Dass bundesweit Projekte entstehen, durch die Kinder stark gemacht werden.“