Bottrop. . Das Dach der Jugendeinrichtung muss erneuert werden. Am Ende soll es wieder begrünt werden. Neigung stellt eine besondere Herausforderung dar.
Dieses Dach ist außergewöhnlich. Und als es vor mehr als 30 Jahren gebaut wurde, da dürfte es sich um eines der ersten begrünten Dächer Bottrops gehandelt haben. Die Rede ist vom Dach der Arche Noah. Doch wer nun an dem Jugendhaus an der Grünewaldstraße vorbeikommt, dem fällt derzeit eine weiße Plane auf. Die Arche bekommt nämlich gerade ein neues Dach. Und die Arbeiten daran sind gar nicht so einfach, weil die Neigung vergleichsweise steil für eine Bepflanzung sei, sagt Maik Lichtenberg, einer der Mitarbeiter der Arche. Das sei auch in der Vergangenheit durchaus ein Problem gewesen. „Denn die Erde darauf ist immer mal wieder ins Rutschen gekommen.“
Arbeit mit dem Heißluftföhn
Entsprechend aufwändig seien die Planungen für das neue Dach gewesen, sagt auch Arche-Leiterin Gesine Timmer: „Fast ein halbes Jahr hat das gedauert.“ Dann wurde zunächst die alte Bepflanzung entfernt und stattdessen wurden auf die alten Rundhölzer, die immer noch die Grundlage des Daches sind, Holzfaserplatten aufgebracht, um eine möglichst ebene Fläche herzustellen. Darauf haben die Dachdecker dann eine Folie aufgebracht. Die sorgt dafür, dass auch das neue Dach dicht ist. Die außergewöhnlich Form sei jedoch auch hier wieder eine Herausforderung gewesen, denn die Plane musste auf dem Dach zurechtgeschnitten und dann auch verklebt werden. „Bei der Hitze haben die Dachdecker dann auch noch mit dem Heißluftföhn arbeiten müssen“, sagt Lichtenberg und es klingt durch, dass er sie dabei nicht beneidet hat.
Kosten trägt die evangelische Kirche
Während das erste Dach noch die ursprüngliche Truppe – die Arche startete in den 1980er-Jahren als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme – in Eigenregie gebaut hat, trägt diesmal ein Dachdeckerbetrieb die Verantwortung.
Die Kosten für das neue Dach übernimmt die evangelische Kirche, die auch Träger der Jugendeinrichtung an der Grünewaldstraße ist.
Selbstverständlich soll das Arche-Dach am Ende wieder begrünt werden. Doch die Dacherneuerung ändert nun einmal nichts an dessen Neigung. Also ging es bei der Planung auch darum, wie die Bepflanzung künftig besser und dauerhaft auf dem rund 600 Quadratmeter großen Dach bleibt. Deshalb werden auch eine Art Rauten auf dem Dach angebracht – als Rutschsicherung für die Pflanzen. Außerdem wird das Dach künftig auch etwas anderes aussehen. Geplant ist nun eine so genannte extensive Dachbegrünung, die vor allem auf niedrigwüchsige Pflanzen wie etwa Moose oder Kräuter setzt. Am Ende werde das Dach des Hauptgebäudes ähnlich aussehen wie das des Toilettenhauses, sagt Gesine Timmer.
Neues Dach passt zur Einrichtung
Rund sechs Wochen sind für die Dachsanierung veranschlagt, auch das zeigt den großen Aufwand. Doch es sind eben auch viele vermeintliche Kleinigkeiten zu machen. So werde das gesamte Dach mit einem Zinkblech umrandet, als Abschluss. Doch das ist eben nicht allein eine optische Frage. Lichtenberg: „Das Blech soll die Schnittkanten des Holzes schützen.“
Einige sind sich die beiden Arche-Mitarbeiter: Wenn alles fertig ist, sei das neue Dach eine feine Sache. Zumal es weiterhin zu dem ökologischen Projekt Arche Noah passe. Und bei der derzeit vorherrschenden Hitze kommt ein weiterer Vorteil der Dachbegrünung zum Tragen. Im Innern des großen Hauses ist es immer noch angenehm kühl. Davon profitieren die Tiere in ihren Boxen, Käfigen und Gehegen.